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Verwirrende Liebe auf dem Land

Bettina Zimmermann in Lindström-Verfilmung »Entscheidung am Fluss«

Von Patricia Brinkhoff
ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr: Genau so glänzend, wie ihre Karriere als Werbeschönheit in verschiedenen TV-Spots begann, geht es inzwischen vor der Filmkamera weiter: Bettina Zimmermann avancierte schnell zu einer ernst zu nehmenden und viel beschäftigten Schauspielerin. Ihr neuestes Werk, die Inga-Lindström-Verfilmung »Entscheidung am Fluss«, führte die 29-Jährige nach Schweden.

Dort spielt sie die Stockholmer Modefotografin Siri, die sich im Urlaub auf dem Land Hals über Kopf in einen anderen Mann (Rainer Grenkowitz als Jonas) verliebt. Freund und Stockholm rücken in weite Ferne. Als ihr Freund Göran (Max Gertsch) am Ferienort auftaucht und davon Wind bekommt, gibt es ein Problem. Noch größer werden die Gefühlswirren, als Siri Jonas mit der 17-jährigen Maybritt (Jennifer Ulrich) turteln sieht...
Zwischen Bettina Zimmermann und ihrer Rolle der Siri lassen sich einige Parallelen ziehen: Beide leben in der Großstadt und kennen sich in der Modebranche sehr gut aus. »Ständig unterwegs zu sein, sind Siri und ich ebenfalls gewohnt«, ergänzt die Titelheldin. »Anders als sie scheue ich jedoch das Landleben nicht: Ich bin dort groß geworden und kehre immer wieder gern zu meinen Eltern zurück, wo ich nur Felder sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue. Herrlich!«
Trotz ihres schnellen Aufstiegs vom Model zum Fernsehstar gibt sich die Dunkelhaarige aus Großburgwedel bei Hannover zurückhaltend: »Ich bleibe hungrig, etwas zu lernen«, sagt sie bescheiden. »Mein Ziel war immer, als Schauspielerin zu arbeiten. Mit dem Modeln habe ich nur das Geld für mein Leben und meinen Schauspielunterricht verdient.«
Mit Werbespots für »Premiere World«, »D2«, »Jacobs Kaffee« oder »Lycos-Comundo« konnte sie nicht nur die Haushaltskasse aufbessern, sondern auch auf ihr Talent aufmerksam machen. So bekam sie Rollen in Kinofilmen wie »Schule«, »Viktor Vogel«, »Mondscheintarif« oder »Erkan & Stefan und die Mächte der Finsternis« und in TV-Filmen wie »Kleiner Mann sucht großes Herz« oder »Geliebte Diebin«. Den endgültigen Durchbruch schaffte sie als aufmüpfige Bauernmagd Angélique im ARD-Zweiteiler »Das unbezähmbare Herz«.
Wenn Bettina Zimmermann mal nicht vor der Kamera steht, dann sitzt sie an ihrer Nähmaschine. »Sogar im Urlaub habe ich sie dabei. Ich bin halt keine, die nichts tut und Däumchen dreht.« Eine Freundin soll zu ihr gesagt haben: »Mein Gott, hätte ich nur ein Prozent deiner Energie!« Nebenbei hat die Schauspielerin nämlich auch noch eine Modeboutique in München eröffnet. Zusammen mit zwei Freundinnen betreibt sie in Schwabing die »Amber Lounge«, verkauft dort ihre eigene Kollektion. »Ich erfinde die Mode nicht neu, sondern kombiniere meinen Geschmack an Farben und Formen miteinander. Ich bin aber keine Designerin im klassischen Sinn, die in jeder Saison etwas Neues herausbringt. Das sind alles Sachen, die mir selbst gefallen.«
Ein zweites Standbein? »Im Zweifelsfall wäre das schon eine Alternative zur Schauspielerei, aber in erster Linie geht es mir darum, abschalten zu können«, sagt Bettina Zimmermann, die am 31. März ihren 30. Geburtstag feiert. »Es ist nur ein Hobby, wie andere Leute zum Tauchen gehen oder ihr Auto aufmotzen.« Derzeit steht Bettina Zimmermann aber für das »Fernseh-Ereignis« von RTL, »Die Sturmflut«, bis Anfang März vor der Kamera. Und dann geht es sofort weiter für Sat1 mit »Die Luftbrücke«, eine bewegende Liebesgeschichte zur Zeit der Berlin-Blockade 1948/49. Heino Ferch und sie spielen die Hauptrollen.

Artikel vom 26.02.2005