26.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rot-grüne Nervosität

Es gibt auch noch Rot-Gelb


Wie schnell sich die Zeiten ändern können. Seit mehr als einem Jahr wurden den Grünen bei den Umfragen bundesweit mehr als zehn Prozent der Wählerstimmen zugetraut. Der »grüne Übervater» Joschka Fischer belegte sogar seit drei Jahren Platz eins in der Beliebtheitsliste der Politiker.
Die Grünen erwiesen sich bei der Niederlagenserie der Sozialdemokraten bei Landtagswahlen als der stabile Koalitionspartner. Die Prügel für Hartz IV und die Gesundheitsreform musste die SPD einstecken.
Doch jetzt wächst, je höhere Wellen die Visa-Affäre schlägt, die Nervosität bei den Grünen, aber auch bei der SPD. Die Grünen sacken in den Umfragen ab, Fischers Ansehen leidet zusehends.
Dass gerade aus den Reihen der NRW-SPD Aufforderungen an die Adresse Fischers ergehen, schnell klar und deutlich zum Visa-Missbrauch Stellung zu nehmen, zeigt diese Nervosität. Der SPD-Spitze in Düsseldorf ist klar geworden, dass die Menschen an Rhein und Ruhr bei dem sensiblem Thema illegale Zuwanderung im Landtagswahlkampf Rot-Grün insgesamt den Visa-Skandal um die Ohren hauen werden, nach dem Motto: Ihr lasst Menschen ins Land, die uns die Jobs wegnehmen. Da ist es nicht verwunderlich, dass der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck seine Partei auffordert, auch über andere Koalitionen als Rot-Grün nachzudenken. Beck regiert in Mainz harmonisch mit der FDP. Friedhelm Peiter

Artikel vom 26.02.2005