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Deutsche Bank mit Finanzberatung aufs Land


Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Deutsche Bank AG baut nicht nur in den kommenden 24 Monaten weltweit 5200 Stellen ab, sondern schafft auch 450 neue Arbeitsplätze. Davon profitiert nach Aussage von Lothar Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung in Bielefeld, vor allem der Unternehmensbereich Privat- und Geschäftskunden. So plane die Deutsche Bank in Kleinstädten, in denen sie vor Jahren die Geschäftsstellen schloss, die Einrichtung neuer kleiner Finanzbüros. Als einen möglichen Standort nannte Schmidt beispielsweise Halle (Kreis Gütersloh).
Von den 770 inländischen »Investment- und Finanzzentren« der Deutschen Bank befinden sich zehn rund um Bielefeld und neun im Bezirk Paderborn. Der Bereich Bielefeld zählt 78 000 Kunden, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Versicherungsgeschäft, in dem die Bank mit dem Deutschen Herold zusammenarbeitet, habe sich sogar um 50 Prozent erhöht.
Das Geschäft mit 600 Firmenkunden zwischen Weser und holländischer Grenze, das seit einem Jahr von Eckhard Forst in Bielefeld geleitet wird, gestaltete sich angesichts der schleppenden Konjunktur vor allem im Kreditgeschäft schwierig. Forst zufolge gab es einen Rückgang »im oberen einstelligen Prozentbereich«. Aus Gründen der Risikominderung gingen Institute mehr und mehr dazu über, Kredite »syndiziert«, also gemeinschaftlich, zu vergeben. Bei Großunternehmen liege der Anteil schon bei 50 Prozent.
Zuwächse in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags erzielte 2004 auch das von Dr. Bernd-Christian Balz geleitete »Private Wealth Management«. Im Bereich der vermögenden Privatkunden sei die Deutsche Bank trotz harter Konkurrenz in Bielefeld in OWL Marktführer. Balz erwartet trotz weiter schwachen US-Dollars eine positive Entwicklung bei den Wertpapieren. Die Europäische Zentralbank werde die Leitzinsen nicht vor November anheben.

Artikel vom 25.02.2005