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Osteuropa ist
voller Chancen

OWL-Initiative fördert Expansion

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Globalisierung schafft Arbeitsplätze in Ostwestfalen-Lippe. Dies zu beweisen, startet die Initiative für Beschäftigung in OWL ein neues Programm, das mittelständische Unternehmer dazu bringen soll, Kontakte nach Mittel- und Osteuropa zu knüpfen.
Die Initiative für Beschäftigung (2.v.l: August Oetker, daneben Geschäftsführerin Martina Helmcke) wirbt für Engagements in den Märkten Osteuropas.
4,4 Millionen Euro umfasst das Budget des Programms; zwei Millionen stammen davon aus Mitteln der Europäischen Union. Wie der Vorsitzende des Netzwerks Beschäftigungsinitiative, Dr. August Oetker, am Freitag in den Räumen des Bielefelder Unternehmens Dreckshage erläuterte, werden aus diesem Etat unter anderem Beratungsleistungen der Dortmunder Gesellschaft Ewedo für 50 kleine und mittelständische Unternehmen in der Region mit 30 Prozent der Kosten bezuschusst. Damit sollen die Unternehmer in die Lage versetzt werden, ihre Chancen in Mittel- und Osteuropa besser einzuschätzen und sich die Märkte zu erschließen.
Den Kreis der Firmen, die die Initiative ansprechen will, schätzt die Geschäftsführerin Martina Helmcke auf 1500 Betriebe. Ziel sei es, dass die erwähnten 50 Firmen bis zum Ende des Projekts im Dezember 2007 ihre Arbeitsplätze um drei Prozent -Êentsprechend 225 Stellen -Êerhöhen werden. Dazu kommen 120 arbeitslose Aussiedlerinnen und Aussiedler, die nach entsprechender Qualifikation an die Unternehmen vermittelt werden. Ebenso sollen 40 arbeitslose, aber sprachbegabte Akademiker den Firmen zur Seite gehen. Nebenbei erhalten außerdem 50 Auszubildende aus OWL die Chance zu einem Praktikum in einem mittel- oder osteuropäischen Betrieb.
Nach Aussage von Harald Grefe, Außenhandels-Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, hat sich die Exportquote in der Region seit 1994 von 18,7 auf 29,9 Prozent erhöht. Damit hinke sie immer noch hinter NRW (38) und dem Bundesgebiet (40) hinterher.
Die Firma Dreckshage (Umsatz: 15 Millionen Euro, 74 Mitarbeiter in Polen) unterhält seit viereinhalb Jahren eine Tochterfirma in Polen. Nach anfänglichem »Lehrgeld« trage das Investment heute wesentlich zum Wachstum der Firma -Ê2004: plus 15 Prozent -Êbei.

Artikel vom 26.02.2005