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Bush ehrt Offizier aus Ostwestfalen-Lippe

Ein Händedruck vom mächtigsten Mann der Welt für Oberstleutnant Volker Rönnike

Von Reinhard Brockmann
Mainz/Schlangen (WB). Vom mächtigsten Mann der Welt persönlich begrüßt - Oberstleutnant Volker Rönnike (49) aus Schlangen (Kreis Lippe) kam beim Bush-Besuch am Mittwoch in Mainz in den Genuss dieser seltenen Ehrung.
Präsident und Kanzler begrüßen die Soldaten, danach Ehrung für Volker Rönnike (r.) durch Minister Struck. Foto: BW/Sandra Elbern

Zuerst gab es am Kurfürstlichen Schloss zu Mainz einen Händedruck des amerikanischen Präsidenten George W. Bush, nebst Ehefrau Laura. Dann ein kurzes »Hallo« von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Doris Schröder-Köpf, danach Smalltalk mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan. Wenig später überreichte Verteidigungsminister Peter Struck eine Auszeichnung.
Die Ehre wurde nicht nur zehn Soldaten der Bundeswehr zuteil, sondern auch zehn US-Soldaten. Sie alle gehörten zu den Teams der Task Force »Phoenix«, die bei der Ausbildung afghanischer Soldaten mitwirken. Deutschland hatte sich dabei auf Bitten der Vereinigten Staaten bereit erklärt, in Dari die Erziehung und Ausbildung der Soldaten des einzigen Panzerbataillons der Afghanischen Nationalen Armee zu unterstützen.
Rönnike war 1974 bis 1993 Soldat in Augustdorf. Danach wechselte er unter anderem zum Internationalen Militärstab nach Brüssel, wurde Kommandeur in Brück bei Potsdam und befehligte zeitweise das Einsatz-Bataillon 1 in Prizren/Kosovo. In Afghanistan leitete er 2004 ein Ausbildungsteam, das das einzige afghanische Panzer-Bataillon im Umgang mit hinterlassenen schweren russischen Panzern schulte.
»An wichtiger Stelle wirken dort deutsche und amerikanische Soldaten zusammen, um den Frieden zu sichern«, sagte Stuck während des Empfangs in der Mainzer Staatskanzlei. Die Bedingungen der Ausbildung vor Ort erforderten ständig großes Improvisationsvermögen und Flexibilität. »Sie, meine Herren, haben dieses Herausforderung gemeistert«, lobte der Minister.
Für »diese herausragende Arbeit in Afghanistan« überreichte Struck die »Plakette des Bundesministers der Verteidigung für besondere Verdienste« - eine Auszeichnung, die nur wenige Soldaten erhalten. Nach den Ehrungen ließen es sich auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck nicht nehmen, den Soldaten für ihren nicht ungefährlichen Einsatz persönlich zu danken.

Artikel vom 25.02.2005