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Die Schule als Identifikationsort

Die Sparkassen-Stiftung fördert Projekte mit insgesamt 150 000 Euro


Bielefeld (bp). Nach einer Förderung der 15 in Bielefeld ansässigen Sonderschulen im vergangenen Jahr mit insgesamt 100 000 Euro unterstützt die Stiftung der Sparkasse die Schulen 2005 mit weiteren 50 000 Euro.
Mit dem Geld soll die pädagogische Arbeit der Sonderschulen unterstützt werden. Hans-Georg Vogt, Vorsitzender der Stiftung der Sparkasse: »Die Probleme der Sonderschulen haben mich tief bewegt. Das Geld kommt unmittelbar den Schülern zugute, denn viele Kinder haben Chancen nur über ihre Schule.«
Bis zu 60 Prozent der Schüler kämen aus Haushalten, die von der Sozialhilfe leben würden, betont Vogt. Dr. Paolo Picciolo, Leiter der Schule Am Lönkert, ergänzt: »Die Schule ist für die allermeisten Identifikationsort, nicht nur Lernort. Die Schüler kommen auch nachmittags - auch, weil sie nicht wissen wohin.« Das Positive, so Picciolo: »Weil sich die Schüler mit ihrer Schule verbunden fühlen, gibt es auch weniger Schäden.«
Mit dem Fördergeldern 2004 wurde unter anderem eine Fahrradwerkstatt gegründet und von den Schülern der Bonifatiusschule weiter geführt, eine Nähstube eingerichtet, Schüler der Comeniusschule führen ein Café und würden so, betont Lars von Bargen, »auf das Berufsleben vorbereitet«. Die Hamfeldschule konnte Medienecken einrichten und auf diese Weise ihre Schüler mit neuen Lernformen vertraut machen, es wurden Schulhöfe neu gestaltet, ein Wasserspielplatz geschaffen, in der Opticus-Schule für Sehbehinderte wurden Einzelplatzleuchten angeschafft, die es den Kindern möglich macht, mehr zu erkennen.
Die Albatros-Schule für Körperbehinderte nehme, so Ulrich Mengersen, inzwischen mehr und mehr Schüler ohne körperliche Behinderung auf - Kinder, die unter Hyperaktivität leiden würden; deshalb wolle man die Finanzmittel dazu verwenden, für diese Kinder Kletterwand und spezielle Geräte anzuschaffen, die es ihnen möglich macht, sich in der Pause abzureagieren. Die Patmos-Mamre-Schule will die Mittel einsetzen, um den Schulgarten auf dem Schulbauernhof Ummeln auch für Rollstuhlfahrer erreichbar zu machen. Siegfried Kornfeld: »Schwerbehinderte Schüler können dann auch die Hochbeete erreichen und mit arbeiten.«
Hans-Georg Vogt versicherte den Schulleitern, die Stiftung wolle ihr Engagement nach Möglichkeit weiter fortsetzen, um so den Schulen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Artikel vom 25.02.2005