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Publikum stärker mit einbinden

Cooperativa Neue Musik: verjüngter Vorstand setzt neue Akzente


Bielefeld (WB/uj). Seit nunmehr 14 Jahren bereichert die Cooperativa Neue Musik mit ihren Veranstaltungen die Kulturszene Bielefelds. Mit verjüngtem Vorstand und neuen Programmakzenten sollen in 2005 mehr Menschen für Neue Musik begeistert werden.
Nach ihrem erfolgreichen Start im Oktober vergangenen Jahres soll die »Diagonale«, die lange Nacht der Neuen Musik, im Zweijahresrhythmus stattfinden, so Willem Schulz, der gemeinsam mit Edith Murasova den Vorstand stellt. Beide lösen damit Gerd Lisken und Anke Züllich-Lisken ab. Das Ehepaar wechselt in den Beirat, dem des weiteren Dr. Jürgen Conrady angehört.
Vier über das Jahr verteilte Konzertvorhaben bilden die Eckpfeiler des Programms. Das Theremin steht im Mittelpunkt eines Konzerts, das unter dem Titel »Touch! Don't Touch!« steht. Barbara Buchholz und ihre russische Lehrerin Lydia Kavina werden auf dem Theremin Werke zeitgenössischer Komponisten spielen. Begleitet werden sie dabei vom Kammerensemble Neue Musik Berlin. Ein Portraitkonzert widmet sich dem 1960 geborenen Ligeti-Schüler Sidney Corbett. Der studiert Komposition und Philosophie in Kalifornien und Hamburg. Seine Musik ist von leiser, introvertierter Art, die sich vornehmlich dem Melodischen widmet.
Das von dem ehemaligen Bielefelder Schlagzeuger Ulrich Pöhl gegründete Ensemble »Insomnio« gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten Gruppen für Neue Musik in Europa. Im Rahmen eines Akademie-Konzertes gastiert die Gruppe in Bielefeld. Bei den so genannten Akademie-Konzerten soll das Publikum stärker als gewöhnlich an Werke herangeführt werden. Bei dieser Veranstaltung ist etwa geplant, neben Einführungen und Moderationen einen Kompositionswettbewerb mit dem Publikum durchzuführen. So soll durch eigenes Tun der Zugang zu Neuer Musik gefördert werden. Zudem ist ein Cross-Over-Konzert im Bunker Ulmenwall geplant. Bei dem Projekt »Jazz meets Neue Musik« werden zwei Solisten beziehungsweise Gruppen im Dialog miteinander stehen.
Beibehalten werden soll der monatliche Jour fix, der Gedankenaustausch zu verschiedenen Themen. Indes findet er künftig nicht mehr in der Ravensberger Spinnerei, sondern in der Capella hospitalis statt. Ob indes ein weiteres Ziel, die Förderung kleinerer Produktionen, Experimente und Installationen in die Tat umgesetzt werden kann, hängt, so der Vorstand der Cooperativa, stark von kommunalen Zuschüssen sowie weiteren Geldgebern ab.

Artikel vom 28.02.2005