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»Das Ding ist völlig offen«

Oberliga: Stabiler VfB Fichte gastiert am Lotter Kreuz

Bielefeld (WB/jm). Dr. Jörg Weber im Sommer zum FC Gütersloh - hat der »Zauber«, der den Fußball-Oberligisten VfB Fichte seit Oktober 2004 umgibt, mit Bekanntwerden dieser Personalie gelitten ? Der Trainer sagt Nein, und auch Torhüter Yorck Bergenthal findet: »Wir haben in Rheine einen so stabilen Eindruck hinterlassen, dass uns das nicht umwirft«.

Bei aller Enttäuschung sei Webers Entscheidung und wie er sie Verein und Mannschaft erläutert habe, »nachvollziehbar«, so Bergenthal. »Das war ja kein Votum gegen uns. In Gütersloh haben sie eben andere Ziele. Die nehmen das Wort Regionalliga in den Mund«. Den langen Gesichtern beim VfB Fichte rang Dr. Jörg Weber nach »hervorragenden Gesprächen« auch eine positive Seite ab. »Was anderes wäre ja schlimm gewesen. Dann hätte ich irgendetwas falsch gemacht«.
Alle würden mit der neuen Situation professionell umgehen und bis zum 30. Juni volle Kraft geben. Lotte soll dies zu spüren bekommen. »Durch die ganzen Erfolgserlebnisse haben wir unsere Sicherheit wiedergefunden. Ich bin optimistisch, dass wir mit der Leistung aus Rheine auch am Lotter Kreuz etwas ausrichten können«, sprüht Yorck Bergenthal vor Zuversicht. Als »Schlüssel zum Erfolg« bezeichnet er das kluge Defensivverhalten. Weniger als ein Gegentor im Schnitt kassierte »Yockel« in den zurückliegenden acht Partien. »Das ist für einen Torwart natürlich besonders wichtig«.
Lottes Trainer Klaus Bienemann war Augenzeuge des Bielefelder Streiches in Rheine. »Eine richtig gute Mannschaft. Personell erheblich besser besetzt, als es der Tabellenstand aussagt«, wertet Bienemann respektvoll. »Das Ding ist völlig offen«.
Ein Kennerurteil, dem sich Dr. Jörg Weber nur anschließen kann. »Ich habe Lottes 3:1-Sieg in Hassel gesehen. Die haben exzellente Fußballer in ihren Reihen, etwa Holger Karp im Mittelfeld oder Jörg Pahlig hinter den Spitzen«. Vom »Modellathleten« im Lotter Kasten, Sven Wilmsmeier (ehemals TBV Lemgo), hält Weber »eine ganze Menge«. Der VfB Fichte-Trainer sieht den Aufsteiger, momentan auf Position vier, am Ende »im oberen Drittel«.
Aufgrund der Heimsituation sei Lotte dennoch »leicht favorisiert«. Dass die Erfolgsserie des VfB Fichte unter Dr. Jörg Weber nicht zufällig, sondern absolut verdient zustandegekommen ist, hat auf der Rußheide freilich ein »starkes Selbstbewusstsein« ausgebildet. »Wir sind auf einem guten Niveau angelangt. Die Spieler wissen, was sie können, ohne dass es in Selbstüberschätzung ausartet«.
Bis gestern lag noch eine dünne Schneeschicht auf dem Rasen im Stadion am Lotter Kreuz. Wie SF-Geschäftsführer Heinz Pfennig mitteilte, wird »nicht vor Samstag« über eine Absage entschieden.

Artikel vom 26.02.2005