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Umbruch in Dornberg

Trainer Andreas Brandwein geht zum VfL Theesen

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Nach fünf Jahren ist im Sommer Schluss: Trainer Andreas Brandwein, der mit dem TuS Dornberg den Durchmarsch von der Kreisliga B in die Verbandsliga schaffte, wird beim VfL Theesen anheuern.

Am Samstag steht die finale Gesprächsrunde an. VfL-Fußballobmann Jürgen Fleer verweist auf die »super Arbeit«, die Brandwein über Jahre hinweg in Dornberg geleistet hat, und bestätigt: »Er ist unser Wunschkandidat. Andreas passt zu uns, sowohl menschlich als auch vom Alter. Er bringt alle Voraussetzungen mit, das fortzusetzen, was in den letzten Jahren auf den Weg gebracht worden ist«.
Es gibt noch ein kleines Problem: der Coach besitzt beim TuS Dornberg einen Vertrag bis 2007...
Nach eigenen Angaben entschloss sich Andreas Brandwein (»Ich hatte in der Vorbereitung vier Anfragen«) um die Jahreswende herum, das Kapitel Dornberg zu beenden und etwas Neues zu beginnen. »Ich denke, der Verein Theesen ist gut auf mich zugeschnitten. Ich mag die Struktur dort und habe mich in den Gesprächen von Anfang an wohlgefühlt«.
Der Grad des Unruhe-Faktors in Dornberg hängt vor allem von den ersten Rückrundenergebnissen ab. Der Trainer weiß, dass er angreifbarer geworden ist. »Jeder einzelne Spieler kann jetzt in dieser schwierigen Situation Größe zeigen«, appelliert Brandwein, für den es »das Allerschlimmste wäre, abzusteigen oder vorzeitig rausgeworfen zu werden. Schließlich ist der TuS Dornberg irgendwie mein Baby. Ich werde mich bis zum Ende mit voller Kraft einsetzen«.
Sein engagiertes Wirken strahlte prägend in viele Bereiche: Brandweins Abschied wird fraglos einen großen Umbruch in Dornberg einleiten. »Es waren fünf schöne Jahre. Wir haben seinem Wunsch entsprochen, sich ab dem 1. Juli einem anderen Aufgabengebiet zuzuwenden«, sagt Dornbergs Sportdirektor Hans-Werner Freese und sieht »eine Menge Arbeit auf uns zukommen. Andreas war bei uns schließlich mehr als nur der Trainer. Wir fangen zwar nicht ganz bei null an, aber fast«.
Brandweins Trainer-Nachfolge in Dornberg könnte mit dem früheren DSC-Amaturtrainer Jürgen Prüfer ein alter Bekannter antreten. Allerdings steht der Fußball-Lehrer zum einen bei der SpVg Brakel im Wort und hat zum anderen inzwischen eine weitaus reizvollere Offerte als die Dornberger vorliegen . . .
Längst wird gemunkelt, dass zwischen Theesen und Dornberg ein reger Spieleraustausch erfolgen wird. So werden Pierre Nguindjell (Freese: »Eine Sache des Arbeitsplatzes«) und Silas Owusu am Mühlenbrink als potenzielle Neuzugänge gehandelt, derweil Thies Kambach, Eduard Hertel und andere ihrem Coach folgen könnten. Hans-Werner Freese rechnet mit einer »Völkerwanderung«. Sicher ist wohl, dass Ivan Kandic (SV Hövelhof) bereits am Dornberger Haken hängt.

Artikel vom 25.02.2005