Bielefelder begeistert: Kostenlose Beförderungsaktion durch die Post
Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Liebe Post, oft bist du zu teuer! Das ist der Hauptgrund, warum viele Bielefelder morgen die Chance beim Schopf ergreifen und kostenlos ein Paket des »Gelben Riesen« verschicken wollen.
»Einem geschenkten Gaul . . .« Den Satz muss keiner vollenden, und die cleveren Bielefelder, die wissen, wie man »Preisleistungsverhältnis« buchstabiert, werden die Gelegenheit nutzen, um ihren Lieben ein paar hübsche Dinge zu schicken oder ihren Geschäftskunden Ware zu liefern. Denn morgen firmiert die Post-Tochter DHL seit zehn Jahren als Aktiengesellschaft, und zur Feier des Tages liefert sie für jeden Bürger jeweils ein Paket aus - unentgeltlich. »Diese Aktion kann die Post gerne wiederholen - jederzeit!« Wen man auch fragt: Alle sind des Lobes voll über die Superidee des »Gelben Riesen«. Das Großunternehmen rechnet mit bundesweit 3,5 Millionen Kunden, die auf das Geburtstagsangebot eingehen; das wäre dann jeder Zehnte aus dem täglichen Geschäft. Ältere Menschen, die nicht mehr ganz so hurtig unterwegs sind, freuen sich über den überall plakatierten »Freipaket-Freitag«, denn jetzt müssen die Verwandten nicht eigens anreisen, um ein paar kleine Aufmerksamkeiten abzuliefern. Aber der Hauptgrund für den begeisterten Zugriff auf die kostenlosen Kartons ist doch ein anderer: »Im Vergleich mit manchen kleineren Konkurrenten ist die Post einfach zu teuer«, erklären Franziska Schnabel und Marius Kralik unisono. »Wir informieren uns - auch übers Internet -, wie wir Pakete am günstigsten verschicken, und da schneidet die Post nicht immer am besten ab.« Dafür gebe es sogar eine Faustformel, wollen preisbewusste Bielefelder entdeckt haben: »Ist das Paket groß und leicht, befördert es am besten die Post, ist es dagegen klein und schwer, lohnt sich die Suche nach einem Konkurrenten.« Wie auch immer - ganz pfiffig stellte sich ein Bürger an, der beruflich auf die professionelle Beförderung von Ware angewiesen ist: »Ich habe einen Briefträger um ein paar zusätzliche Paketmarken gebeten und auch bekommen.« Morgen wolle er mit einem Lkw voller Pakete vorfahren, sagt der Mann mit verschmitztem Lächeln. »Und an normalen Tagen guck ich wieder, wer den Service am günstigsten erledigt.«
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