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»Rail-Cab« reizt Scheichs am Golf

Bahntechnik aus Paderborn stößt international auf Interesse


Von Manfred Stienecke und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WB). Die an der Universität Paderborn entwickelte neue Bahntechnik kommt jetzt möglicherweise in den arabischen Emiraten zum Einsatz. Im März wird eine Delegation der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Joachim Lückel nach Abu Dhabi an den Persischen Golf fliegen, um den Ölscheichs ihren Zukunftszug »Rail-Cab« vorzustellen. »Ich habe den Eindruck, dass man dort an unseren Projekt sehr interessiert ist«, so Lückel gestern bei einem Informationstreffen über das Schienenfahrzeug, das seit 2003 auf einer Versuchsstrecke an der Universität getestet wird.
Der Maschinenbaudozent zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Realisierung des innovativen Bahn-Systems, das führerlos per Magnetantrieb in bestehenden Gleisanlagen gesteuert werden kann, nur schleppend voran komme. »Es gibt so viele Bremser in Deutschland!«, klagt Lückel. »Deutsche Firmen lagern mittlerweile schon ihre Forschungsabteilungen ins Ausland aus.« Es sei für den Forschungsstandort Deutschland wichtig, dass Projekte wie der »Rail-Cab« hier zur Serienreife gebracht würden. Ein Verkauf der Idee oder des bisher erworbenen Know-Hows komme für ihn daher nicht in Frage.
Die Paderborner Forschungsgruppe möchte auf der eingleisigen Bahnstrecke zwischen Paderborn und dem Flughafen Ahden einen Shuttle-Zubringerdienst einrichten, der über die Sennestrecke bis Bielefeld verlängert werden könne. Dafür müsste unter anderem eine 2,4 Kilometer lange Neubaustrecke vom Almetal zum Flugplatz gebaut werden.

Artikel vom 25.02.2005