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Metallfund ist
kleine Sensation

Freude über römische Armbrust

Xanten (dpa). In einer Kiesgrube bei Xanten haben Archäologen einen sehr seltenen Fund gemacht: Sie entdeckten den Rest einer römischen Schusswaffe, die ähnlich wie eine Armbrust funktioniert hat.
Der Xantener Museumschef Hans-Joachim Schalles führt den Nachbau einer antiken römischen Armbrust vor.Foto: dpa

Der Metallklumpen entpuppte sich nach genauer Untersuchung als »kleine archäologische Sensation«, sagte gestern ein Sprecher des Archäologischen Parks in der Niederrheinstadt. Das relativ kleine Metallteil von nur 28 mal 21 Zentimetern Größe war vor etwa 2000 Jahren der Spannrahmen der gefürchteten Schusswaffe. In dem Metallrahmen waren mit senkrecht eingespannten Seilbündeln die beiden Arme des Geschützbogens befestigt.
Vergleichbar gut erhaltene Reste dieser technisch ausgeklügelten Waffe seien nur aus Funden im Irak und in Spanien bekannt, sagte der Experte. Die Korrosion im Grundwasser habe dafür gesorgt, dass die Holzbauweise im Inneren des Rahmens und sogar Abdrücke der Seilbündel sowie einige Fasern erhalten seien. Auch die Holzart habe sich noch als Esche bestimmen lassen. Ein Nachbau habe bei ersten Schussversuchen die »eindrucksvolle Durchschlagskraft« des Geschützes gezeigt, das mit einer Winde gespannt werden konnte und im Kampf eine mörderische Wirkung gehabt haben muss, erklärte der Sprecher. Der Fund wird vom 12. März an in der Archäologischen Landesausstellung »Von Anfang an« im Römisch-Germanischen Museum Köln gezeigt.

Artikel vom 24.02.2005