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»Etwas Wärme und Licht bringen«

»Forum Alter«: Wie Almuth Lauffs (75) ihre ehrenamtliche Tätigkeit sieht

Brackwede (pss). »Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen in den Altenheimen ist unbezahlbar. Durch ihre Tätigkeit wird das Bild eines Altenheimes entscheidend mitgeprägt.«

Mit diesen Worten begrüßte Bernd Onckels, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Brackwede auf der zweiten Veranstaltung der Reihe »Forum Alter« im Johann-Heermann-Haus ehrenamtlich tätige Männer und Frauen sowie Hausbewohner. Zugleich zeigte sich Onckels verärgert darüber, dass so wenig Hauptamtliche zu diesem Forum erschienen waren. Dies werfe die grundsätzlichen Fragen auf, ob es zwischen den hauptamtlich und den ehrenamtlich Tätigen Probleme gebe, ob Ehrenamtliche gar lästig seien oder nicht gerne gesehen würden, ob man sie überhaupt haben wolle.
Onckels verärgert: »Schade, ich habe etwas anderes erwartet.« Er werde dies auf der nächsten Versammlung thematisieren. Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen könnte der gute Ruf der Altenheime nicht aufrecht erhalten werden, machte Onckels deutlich. Die hauptamtlichen Kräfte würden ohne diesen Einsatz »mächtig ins Schleudern und ins Staunen kommen.«
Ein klares »Ja« zur ehrenamtlichen Tätigkeit im Altenheim legte anschließend Almuth Lauffs ab, befragt in einem Interview von Birgit Vogelsang, Leiterin des »Treffpunkt Alter«. Die 75-Jährige ist seit Jahren im Johann-Heermann-Haus tätig. Dieses »Ja« knüpft sie aber auch an Bedingungen. So müssten die ehrenamtlich Tätigen auch ernst genommen und informiert werden, müssten mitsprechen können, Anregungen geben dürfen. Und das Verhältnis zu den hauptamtlichen Mitarbeitern müsste gekennzeichnet sein von einer gegenseitigen Achtung. Jeder ehrenamtlich Tätige sollte zudem für sich selbst prüfen, ob seine Tätigkeit nicht eventuell andere den Arbeitsplatz kosten könnte.
Der Ehrenamtliche selbst sollte Kontinuität und Verlässlichkeit mitbringen. Er müsse diskret sein, weil er doch vieles höre und sehe. Gefordert seien zudem ein Stück Zivilcourage, aber auch Fantasie. Was zehn Jahre gemacht wurde, könne auch geändert werden, wenn es notwendig sei, führte sie an. Außerdem sprach sie sich für behutsame Schulungen aus. Die würden die ehrenamtliche Tätigkeit fördern und unterstützen und einem selbst auch ein Stück mehr Lebensqualität bringen.
Zugleich könne sie aus ihrer Erfahrung sagen, dass sich im Verhältnis zwischen den hauptamtlichen Mitarbeitern und den ehrenamtlich Tätigen eine ganze Menge geändert habe. So stieße sie immer auf offene Ohren und werde respektiert.
Sie selbst glaubt, mit ihrer Tätigkeit etwas Wärme und Licht in den Heimalltag zu bringen. Wovon auch sie profitiere, bringe ihr die Tätigkeit doch auch soziale Kontakte. Gleichzeitig sei diese Tätigkeit für sie auch eine »Spielwiese meiner Begabungen.« Lauffs: »Ich sehe mich als Dackel, der über die Wiese hüpft, furchtbar bellt, aber keinen beißt.«
Mit flotter Musik des Trios »bibberneint« ging dieser Forumsnachmittag zu Ende. Zu sehen war auch eine Fotoausstellung zum Thema »Ehrenamt im Altenheim«.
Mit der Reihe »Forum Alter« präsentieren sich Bielefelds Altenheime in der Öffentlichkeit. informationen dazu im Internt unter:
www.bielefelder-altenheime.de

Artikel vom 26.02.2005