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»Karfreitagknarre« statt Glocken

Ausstellung im Heimathaus Brackwede erinnert an österliches Brauchtum

Brackwede (pss). Osterschmuck aus Glas, Holz und Porzellan, farbige Ostereier sowie Konfirmations- und Kommunionssprüche präsentieren Rolf Künnemeyer und sein Team von Sonntag, 27. Februar, bis Mittwoch, 2. März, im Brackweder Heimathaus (Rotes Amt) an der Cheruskerstraße 1.

»Wir wollen das frühere Osterbrauchtum ins Gedächtnis rufen«, erklärt Künnemeyer, warum Konfirmations- und Kommunionssprüche zur Osterausstellung zählen. Früher habe es Konfirmationen nur am Sonntag vor Ostern und die Kommunion stets am dem Osterfest folgenden Sonntag, dem »Weißen Sonntag«, gegeben. Das habe sich heute geändert.
Zu sehen sind in der kleinen Ausstellung aus dem Heimathausarchiv unter anderem auch Töpferarbeiten von Astrid Sevenich und Handarbeitseier von Margarete Niemann, einer Bäuerin aus Ummeln.
Zu den Ausstellungsstücken zählt ferner eine kleine so genannte »Karfreitagsknarre«, die Künnemeyer in Polen erworben hat. Mit der hatte es seine besondere Bewandnis, erzählt er. Früher hätten aus Gründen der Trauer die Kirchenglocken von Gründonnerstag bis Karsamstag nicht geläutet. Kinder hätten dann mit der Knarre, die vernehmlich zu hören ist, die Menschen zum Gottesdienst gerufen. Ein Brauch, so der Ortsheimatpfleger, der seines Wissens auch noch im heutigen Polen anzutreffen ist.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 27. Februar, um 11.15 Uhr von Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz eröffnet. Geöffnet ist sie dann dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr. Eine sonntägliche Öffnung wird es indes nicht geben. Künnemeyer fand niemand, der diesen sonntäglichen Dienst übernimmt. Ihm selbst, sagt er, sei es auch aus gesundheitlichen Gründen zu viel, jeden Sonntag im Heimathaus zu sein.

Artikel vom 24.02.2005