23.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tiefsinnig und einfühlsam

Veronica Ferres in »Kein Himmel über Afrika«

ARD, 20.15 Uhr: Die Geschichte von Kerstin Cameron bewegte die Welt -Êund Veronica Ferres. Die Verfilmung »Kein Himmel über Afrika« ist heute und morgen zu sehen.

Die heute 44 Jahre alte Cameron, als Tochter deutscher Eltern in Nigeria geboren, saß 1998 und 1999 unschuldig 370 Tage lang in einem tansanischen Gefängnis, weil sie des Mordes an ihrem Mann, dem Neuseeländer Cliff Cameron, beschuldigt wurde. Nur wenige Tage nach dem Freispruch traf sich Schauspielerin Ferres mit Kerstin Cameron in München und erwarb die Filmrechte an ihrer Lebensgeschichte, die Cameron in einem Buch niederschrieb.
Fast vier Jahre dauerte es nach dem ersten Schritt von Veronica Ferres über acht Drehbuchfassungen bis hin zum Ende der Aufnahmen in Südafrika. Die Konstruktion ist für einen deutschen TV-Film ungewöhnlich. Mit der Ferres-Firma Bella Vita, der Ufa-Tochter teamworx, EOS-Film und der ARD-Tochter Degeto beteiligten sich vier Produzenten an dem sechs Millionen Euro teuren Film.
Kerstin Cameron ist zufrieden. »Der Film hat mich überrascht«, sagt sie. »Veronica Ferres, die anderen Darsteller und die Produktion sind mit Menschenkenntnis und Tiefsinnigkeit an das Projekt herangegangen.« Während der Prozess-Szenen habe sie ehrlich geweint, gesteht auch Ferres.
Zuerst sind die Kameras auf die erste Ehe von Kerstin Cameron, die in dem Film Catherine Coburn heißt, gerichtet. Das Leben mit ihrem ersten Mann, Roberto (Enrico Mutti), behagt ihr nicht mehr, als der sensible Pilot Gordon (Jean-Hugues Anglade) auftaucht und sie aus der Ehe reißt. Sie lässt sich scheiden und beginnt mit Gordon einen neuen Lebensabschnitt, der zunehmend von Gordons Labilität und seiner Alkoholsucht geprägt wird, bis schließlich - aber erst im zweiten Teil des Films - der entscheidende Schuss fällt.

Artikel vom 23.02.2005