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McDonald's: Kripofahnder
griff in Notwehr zur Waffe

Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt


Bielefeld (WB/hz). Noch in dieser Woche soll das Ermittlungsverfahren wegen Totschlagsverdachtes gegen einen Kriminalhauptkommissar (44) der Bielefelder Polizei eingestellt werden. Das bestätigte gestern der für den Fall zuständige Staatsanwalt Hans-Dieter Heidbrede auf Anfrage.
Wie berichtet, hatte der Kripobeamte am 11. Februar in der McDonald's-Filiale am Jahnplatz den aus Minden stammenden Polizeiinformanten Dris H. (41) mit seiner Dienstwaffe erschossen. Der 41-jährige gebürtige Marokkaner hatte den Hauptkommissar zuvor mit einem 39 Zentimeter großen Messer angegriffen. Bevor Dris H. zustechen konnte, schoss der Polizist dem Angreifer in die Brust. Der 41-Jährige war sofort tot.
Die Auswertung der Videoüberwachung aus der McDonald's-Filiale habe gezeigt, dass der Kripofahnder als letztes Mittel zu seiner Neun-Millimeter-Pistole gegriffen und aus Notwehr auf den Informanten gefeuert habe, so Staatsanwalt Heidbrede. Der mit dem Rücken zur Wand an einem Tisch im Schnellrestaurant sitzende Hauptkommissar hatte demnach keine andere Möglichkeit, als den ihm direkt gegenüberstehenden Mann, der sein Messer bereits zum Stoß über den Kopf erhoben hatte, in letzter Sekunde mit einem Schuss zu stoppen.
Das Motiv für die Attacke soll in der schizophrenen Erkrankung des Polizeiinformanten liegen. Dris H. war bereits 1977 in fachärztlicher Behandlung gewesen, hatte sich zuletzt mit Verweis auf seinen moslemischen Glauben geweigert, Medikamente gegen seine psychische Erkrankung zu nehmen.

Artikel vom 23.02.2005