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Goldhut, Dom und Kinderbuch

Das Damenprogramm

Mainz (ddp). Es war ein eindrucksvoller Kultur-Tag für Laura Bush: Schnelldurchgang vom Goldhut bis zur Gutenberg-Bibel durch 2000 Jahre europäischer Kulturgeschichte.

Im Römisch-Germanischen Zentralmuseum im Mainzer Schloss ließen sich Kanzlerehefrau Doris Schröder-Köpf und die First Lady der USA von Museumsdirektor Falko Daim antike Kostbarkeiten erläutern: Darunter eine Kopie des Berliner Goldhutes (1000 v. Chr.) und Originale aus der Zeit der byzantinischen Kaiser wie eine Silberschale sowie Mosaike aus Ravenna. Im Anschluss daran traf sich die Lehrerin und Bibliothekarin zu einem Gespräch über Leseförderung mit Experten der Koerber-Stiftung und den deutschen Autoren Paul Maar, dem Schöpfer des »Sams«, und Jutta Richter.
Nach dem Mittagessen ging es weiter in den Dom. An der bronzenen Domtür des Erzbischofs Willigis empfing der Hausherr, Domdekan Heinz Heckwolf, den hohen Besuch. Vor der »Kapelle der schönen Maria« dann ein Stopp: Laura Bush zündete ein Opferlicht an, unterstützt vom Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Der begleitete die Besucher weiter durch seine »Hauskirche«. Dann der Höhepunkt der Visite: Als die Gäste den Mittelgang hinunterschritten in Richtung Altar, brachte Domorganist Albert Schönberger die Kirche zum Klingen. Nach einem »Cantilene« von Josef Gabriel Rheinberger jubilierte die Orgel bei der »Toccata-Fuge in D-Moll« von Johann Sebastian Bach.
Im Gutenberg-Museum dürfte eines Laura Bush besonders erfreut haben: Eine der beiden original Gutenberg-Bibeln aus dem 15. Jahrhundert war genau an ihrem Lieblingspsalm mit der Nummer 91 aufgeschlagen, und der lautet: »Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist eine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.«

Artikel vom 24.02.2005