Georg Hesekamp soll auf Sri Lanka die Verwendung der Haller Spenden überwachen. Von Klaudia Genuit-Thiessen Halle (WB). Ein »Wintergast« auf Sri Lanka wartet auf ein Startsignal aus Halle (Kreis Gütersloh). Georg Hesekamp, der letzte Bürgermeister der einst selbstständigen Gemeinde Hörste, soll als »Botschafter« die Flutopferhilfe von Stadt, Bürgern und Vereinen überbringen: weit mehr als 50 000 Euro. Seit 1998 verbringt Georg Hesekamp (68) aus gesundheitlichen Gründen jeden Winter in dem Urlaubsparadies Sri Lanka. Er lebt ungefähr 50 Kilometer entfernt von der Küste, wo die Flutwelle Tod und Zerstörung an die Traumstrände brachte. »Ohne Geländewagen kann man dort kaum hinkommen«, berichtet der Haller vom katastrophalen Zustand der Straßen. Wenn in Halle entschieden ist, wo ganz konkret geholfen werden soll oder welche vor Ort schon tätige Hilfsorganisation mit der praktischen Hilfe betraut wird, wird Georg Hesekamp sich vor Ort davon überzeugen, dass das Geld ankommt und sinnvoll verwendet wird. Es einfach irgendeiner öffentlichen Einrichtung zu geben, hält er nicht für sinnvoll. »Es könnte irgendwo versickern«, meint der ortskundige Rentner: »Ich glaube inzwischen nichts mehr, was ich nicht selbst sehe!« Die Summe aus Halle ist Zeichen für eine Welle der Hilfesbereitschaft, die über den Teutoburger Wald bis nach Versmold geschwappt ist. Sie setzt sich zusammen aus 21 065 Euro von der Stadt Halle, die trotz leerer Kasse pro Einwohner einen Euro locker gemacht hat, und aus vielen Einzelaktionen. Kunst zum Schnäppchenpreis gab es bei einer amerikanischen Versteigerung. Vereine haben gesammelt. Orient-Pop war bei einem Benefizkonzert in einem riesigen Hochzeitssaal in Quelle zu hören, wo die Musiker - immerhin zwei Orchester - unentgeltlich spielten. Ohne Gage sind auch fünf Rockbands vor 800 Besuchern eines Benefizkonzertes in der Versmolder »Villa« aufgetreten. Und in Werther freut man sich auf einen bunten Benefizabend mit Kunst und Kultur im April unter dem Motto »Wir sind Teil der Welt«, dessen Erlös ebenfalls dem Haller Hilfsprojekt zufließen soll.
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