26.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bande betrügt Fiskus um 200 Millionen


Nürnberg (dpa). 200 Millionen Euro soll ein internationales Betrügerkartell beim grenzüberschreitenden Handel mit Mobiltelefonen illegal von den Finanzbehörden kassiert haben.
Bei einer europaweiten Durchsuchungsaktion wurden sieben Menschen festgenommen, berichteten die Behörden am Freitag in Nürnberg. Gegen die fünf beschuldigten Deutschen und zwei in England lebende Pakistani wurden Haftbefehle erlassen.
Sie sollen steuerrechtliche Regelungen, die den Warenhandel innerhalb der Europäischen Union erleichtern, zu einem groß angelegten Umsatzsteuerbetrug ausgenutzt haben. Die Vorsteuerabzüge seien über Scheinfirmen und Strohleute bei den Finanzämtern geltend gemacht worden.
»Die Ermittlungsbehörden gehen momentan von einem Steuerschaden in Höhe von etwa 200 Millionen Euro aus«, heißt es in einer Erklärung der gemeinsamen Ermittlungskommission der Abteilung Geldwäsche/Organisierte Kriminalität der Steuerfahndung, der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Nürnberg. Die bislang festgenommenen vier Männer und drei Frauen spielten den Fahndern zufolge eine führende Rolle in dem international agierenden Umsatzsteuerkartell. Bei den Durchsuchungen seien Unterlagen sichergestellt und Gewinne abgeschöpft worden.

Artikel vom 26.02.2005