Doppelter Gegensatz: Gespenstisch leere Straßen in Mainz - das erste Bad in der Menge auf der Europareise von Bush in Bratislava. Noch krasser dürften gestern die Unterschiede gewesen sein zwischen dem Jubel auf der Straße und der Kühle im Umgang mit Präsident Putin - dem neuen Kreml-Herrn alten Stils. »Das schwierigste Treffen der beiden bisher« raunte selbst ein hoher US-Regierungsbeamter. Bush hatte zuvor kein Hehl gemacht aus dem Mangel an Rechtsstaatlichkeit und Freiheit in Russland. Auch ist Moskau den iranischen Mullahs in Sachen Nukleartechnologie behilflich - eine Konfliktlage kaum anders als zu früheren Zeiten. Gut, dass US-Außenministerin Condoleezza Rice immerhin ein Abkommen über tragbare Raketen mit den Russen unterzeichnen konnte. Das schultergestützte Teufelszeug in den Händen von Terroristen ist der Albtraum aller Personenschützer. Die zielsuchenden und panzerbrechenden Geschosse sind übrigens auch der eigentliche Grund für die beispiellosen Sicherheitsmaßnahmen am Vortag in Mainz. In der Slowakei verließ Bush demonstrativ die Deckung - im Gegensatz zu Putin, der die Straße möglichst mied. Reinhard Brockmann
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