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Weber sagt Servus

VfB Fichte muss sich einen neuen Trainer suchen

Bielefeld (WB-jm/fbr). Nach wochenlangem Zaudern und Hinhalten gab Dr. Jörg Weber dem VfB Fichte gestern Abend überraschend einen Korb. Der Trainer, dem inzwischen offensichtlich eine andere reizvollere Offerte aus der Region vorliegt, lehnte die Perspektive ab, mit dem Oberligisten in die Spielzeit 2005/06 zu gehen. Im Juni ist Schluss!

»Ich will ausdrücklich betonen, dass mein Entschluss in keinem Falle eine Entscheidung gegen den VfB Fichte war«, betonte Jörg Weber mit Nachdruck. In den letzten Tagen hätte es Entwicklungen gegeben, aus denen sich eine Perspektive für ihn entwickelt habe, die ihn der Verlockung Regionalliga näher bringen könnte. Zwar habe der VfB Fichte, wie es die vergangene Saison gezeigt habe, auch ein solches Potential, doch diesen hohen Anspruch will und kann das Umfeld des VfB Fichte nicht realisieren.
Auf die Frage, ob sein neuer Arbeitergeber ab Juli FC Gütersloh heißen würde, antwortete Jörg Weber viel sagend: »Kein Kommentar! Warten sie die nächsten Tage ab.«
Marketing-Geschäftsführer Dirk Starke war zwar enttäuscht über die Entscheidung von Weber, die er am gestrigen Training der Mannschaft mitteilte, doch er hatte auch Verständnis. »Jörg Weber sieht bei der vorliegenden Offerte die bessere Perspektive und wir müssen dies akzeptieren. Es ist ein normaler Vorgang, der keineswegs mit irgendwelchen Disharmonien in Verbindung steht«, so Starke. Ebenso sieht es Jörg Weber, der mit Nachdruck herausstellte, sich beim Rußheide-Klub immer wohl gefühlt zu haben.
Die Harmonie schlug sich bislang auch sportlich positiv nieder. Seit Weber im Oktober 2004 den glücklosen Armin Perrey abgelöst hat, ist er ungeschlagen. Die Ex-»Schießbude« spielte vier Mal zu Null. Aus acht Meisterschaftsspielen holten die Bielefelder 20 von maximal möglichen 24 Zählern, bei einem Torverhältnis von 17:6. Der abgeschlagene Tabellenletzte VfB Fichte preschte heuer bis auf Rang elf vor. Tendenz: steigend. Lauter schlagkräftige Argumente, um Dr. Jörg Weber zum Bleiben in der »Provinz« zu bewegen - aber eben nicht reizvoll genug.
Die Suche nach einem neuen Übungsleiter für den Oberligisten ist ab sofort eröffnet. Womöglich werden nun wieder frühere Kandidaten wie Christian Böers (aktuell auch beim VfL Theesen im Gespräch) oder Jürgen Prüfer (SpVg Brakel) aktuell.
»Der neue Mann muss bodenständig sein und zum VfB Fichte und seinen Ansprüchen passen«, erklärt Dirk Starke. Diese Eigenschaft war bei dem Lipper Pädagogen Weber in letzter Konsequenz wohl nicht genug ausgebildet.

Artikel vom 23.02.2005