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Genf hat für die automobilen
Neuheiten den Salon gerichtet

Anfang März zieht es die Hersteller Jahr für Jahr in die Schweiz

Von Wolfgang Schäffer
Genf (WB). In der Schweiz geht es eher gemütlich zu. Die Beschaulichkeit des Landes schlägt sich auch auf die Automesse nieder, die alljährlich im März in Genf ihre Pforten öffnet. Im Gegensatz zu den Motor Shows in Detroit und Tokio oder der Automobil-Ausstellung in Frankfurt findet in Genf folgerichtig auch ein Salon statt.
Croma: Fiats Rückkehr in die Mittelklasse.

Weniger Hektik, weniger Spektakel und mehr Übersicht - das sind wohl die wichtigsten Kriterien für die Veranstaltung, die öffentlich vom 3. bis 13. März in den Palexpo-Messehallen stattfindet. Viele Hersteller zeigen hier erstmals die Neuheiten, die wenige Wochen später von Händler- in Kundenhand wechseln sollen.
Es ist der 75. Auto Salon in diesem Jahr in Genf. Dennoch heißt das Motto »100 Jahre automobiler Fortschritt«. Es spielt auf das 100-jährige Jubiläum der Messe an sich an. Denn schon im Frühjahr 1905 wurde die erste »Nationale Automobil- und Fahrradausstellung« in Genf eröffnet. Während der beiden Weltkriege und in den Jahren danach aber stand kaum jemandem der Sinn nach Automessen. Zudem war zwischen 1907 und 1911 eine Verlegung nach Zürich notwendig geworden, da wegen dreier tödlicher Unfälle und des »Krachs« der Motorwagen in Genf eine autofeindliche Stimmung aufgekommen war.
Das ist längst wieder anders, wie sich am Publikums- und Ausstellerinteresse zeigt. Doch es sind nicht nur diese Zahlen, sondern auch die Produkte und Premieren, mit denen sich die Stadt am See schmücken kann. Kurz vor dem Marktstart ist bei BMW der neue 3er zu bewundern. Zudem wird der optisch leicht überarbeitete 7er die Blicke auf sich ziehen. Ford hat die zweite Focus-Generation mit der Sportversion ST 220 ebenso im Gepäck, wie den überarbeiteten Ka.
Glanzpunkt bei Opel ist auf alle Fälle der neue Zafira. Doch auch der dreitürige Astra GTC dürfte umlagert sein. Porsche bringt das neue 911 Cabrio mit in die Schweiz. Den Cayman, ein auf Basis des Boxsters entstandener Sportwagen mit festem Dach, 3,4-Liter Sechszylinder-Boxermotor und 295 PS, indessen haben die Schwaben noch daheim gelassen.
Mercedes rückt zwei Neuheiten ins Rampenlicht. Neben der zweiten Generation der M-Klasse ist es vor allem die B-Klasse, ein Kompakt-Van, deutlich größer als die A-Klasse, die künftig Opel Zafira und VW Touran das Leben schwerer machen soll.
Apropos Volkswagen: Die Wolfsburger haben den neuen Passat im Gepäck. Die Mittelklasse-Limousine, die vor kurzem - wie in dieser Zeitung berichtet - Weltpremiere in Hamburg feierte, dürfte beim Publikum großes Interesse hervorrufen.
Eine Menge Neues haben auch die Hersteller aus dem europäischen Ausland zu bieten. Alfa hat mit dem 159 den Nachfolger des 156 dabei. Citroen bringt die neue Oberklasse-Limousine C6 und den gemeinsam mit Toyota (Aygo) und Peugeot (107) entwickelten Kleinwagen C1 mit. Fiat zeigt den wieder zum Leben erweckten Croma, Honda den Civic (noch als seriennahe Studie) und den Legend. Bei Land Rover feiert mit dem Range Rover Sport die fünfte Baureihe Premiere.
Mazda lässt in Genf den Roadster-Klassiker MX5 in seiner nun dritten Generation das Licht der Autowelt erblicken. Auf dem Mitsubishi-Stand ist eine Colt-Cabrio-Studie zu sehen. Renault hat Laguna und Vel Satis optisch und technisch ein wenig überarbeitet, Saab dagegen mit dem 9-3 Sport Combi erstmals einen Lastenesel in der Mittelklasse im Angebot.
Die Toyota-Tochter Lexus zeigt in Genf erstmals den neuen IS. Die heckgetriebene Limousine mit 220 PS starkem V6-Motor tritt gegen 3er BMW und Mercedes C-Klasse an.
Zudem haben die Japaner den RX400h dabei, den geländegängigen Allradler mit einem neuartigen Hybridantrieb. Der 3,3-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren verfügen über insgesamt 272 PS. Der Verbrauch soll im Bereich einer Vierzylinder-Limousine liegen.

Artikel vom 25.02.2005