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»Plattform« soll
gegen Planungen
entscheiden

Initiative zu Württemberger Allee

Sennestadt (WB/pss). Die Bürgerinitiative »Stoppt die Württemberger Allee« erwartet von der rot-grünen Plattform eine »deutliche Entscheidung zur Beendigung der Planungen zur Württemberger Allee«.

In einem von Johannes Menge unterzeichneten Schreiben an SPD, Bündnis90/Die Grünen und den Vorsitzenden des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses betont die Bürgerinitiatvie »Für Senne, Wald und Trinkwasserhalt«, sich zustimmend mit der rot-grünen Plattform »Verantwortlich handeln - Zukunft gestalten« auseinandergesetzt zu haben. Sie begrüße das Vorhaben für eine gemeinsame politische Handlungs-Agenda.
Ziel sollte es sein, weitere Gruppen des Bielefelder Rates zur Mitarbeit an den hier vereinbarten Zielmarken zu gewinnen. Besonders begrüßt werde der Planungs-Check, mit dem alle Planungen und Entscheidungen überprüft werden sollen.
Die Bürgerinitiative betont in ihrem Schreiben, dass man nicht übersehe, dass es im Bielefelder Süden Bedarf an Baugrundstücken gibt. Doch mit den Bebauungsplänen Wahlbrink, Breipohls Hof in Senne und in Sennestadt Dalbker Allee, Donauallee sowie Eckardtsheim sei dieser Bedarf gedeckt.
Zudem sehe man im Schilling-Gelände eine aus städtebaulicher Sicht sinnvolle Alternative zur Uralt-Planung »Württemberger Allee«. Diese Planung stamme noch aus den Tagen von Professor Dr. Hans Bernhard Reichow. Sie sei aus heutiger Sicht aber nicht mehr verantwortbar:
Das geplante Baugebiet liege in einem Wasserschutzgebiet. Bauen im Wasserschutzgebiet sei jedoch nicht mehr zeitgemäß. Das Gebiet der Senne gehöre zu den wichtigsten Grundwasservorkommen in Nordrhein-Westfalen. Auf europäischer Ebene seien die einschlägigen Schutzbestimmungen für Grund- und Trinkwasser aus gutem Grund verschärft worden.
Die Planung umfasse zudem ein artenschutzrechtlich äußerst sensibles Gebiet mit schützenswerten Vögel und Fledermausarten, die nach europäischem wie auch deutschem Artenschutzrecht geschützt sind.
Für das Plangebiet sei eine Darstellung als Naturschutzvorranggebiet als oberste Wertstufe der Landschaftsdarstellung erfolgt. Bei dem Planungsgebiet handele es sich um einen hoch schutzwürdigen und hoch empfindlichen Landschaftsraum. Eingriffe würden bei allen Schutzgütern der unbebauten Umwelt ein hohes bis sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko aufweisen. Die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und Boden ließen sich nach Einschätzung der zuständigen Landschaftsbehörde nicht ausgleichen.
So müssten für das Baugebiet mehr als 10 Hektar ökologisch zum Teil sehr wertvolle Waldfläche abgeholzt werden. Nach den Festlegungen im Gebietsentwicklungsplan dürfen Waldgrundstücke nur in Anspruch genommen werden, wenn es nachweislich keine alternativen Lösungen gibt. Das sei aber offensichtlich nicht der Fall.
Die Bürgerinitiative abschließend: »Wir erwarten von Rot-Grün im Bielefelder Rat, dass sie verantwortlich handeln und die Zukunft gestalten. Das bedeutet im Fall Württemberger Allee, die Planung endlich aufzugeben und auch aus dem Flächennutzungsplan zu streichen.«

Artikel vom 23.02.2005