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Schalke 04 bleibt dran

Aber viel Kampf und Krampf beim 1:0 gegen Hannover

Gelsenkirchen (dpa). Mit Kampf und viel Krampf hat der FC Schalke 04 das Aus im Europacup mühsam verdaut und die Jagd auf Spitzenreiter Bayern München fortgesetzt.
Drei Tage nach der Pleite im UEFA-Cup kamen die Gelsenkirchener nach einer abermals schwachen Vorstellung gegen »Angstgegner« Hannover 96 zu einem glücklichen 1:0 und zogen mit dem Rekordmeister aus München nach Punkten wieder gleich. Vor 61 524 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke sorgte Mike Hanke in der 65. Minute für den glanzlosen ersten Heimsieg der »Königsblauen« gegen den Tabellen-9. aus Niedersachsen seit dem 27. Oktober 1973.
96-Trainer Ewald Lienen verzichtete auf seine angeschlagenen Stammkräfte wie Nationalspieler Per Mertesacker, Silvio Schröter, Michael Tarnat oder Julian de Guzman. Sein Kollege Ralf Rangnick musste Stürmer Ebbe Sand wegen einer Halswirbelverletzung ersetzen, konnte nach vier Wochen aber wieder auf Marcelo Bordon bauen, was zumindest der Abwehr gut tat. »Ich bin schmerzfrei und bereit«, hatte der an der rechten Achillessehne lädierte Brasilianer angekündigt und Wort gehalten.
Nach der schlechtesten Schalker Halbzeit dieser Saison musste Rangnick dagegen seine Ankündigung für die Partie unter geschlossenem Arena-Dach revidieren. »Unsere Mannschaft wird eine Trotzreaktion zeigen«, hatte der Trainer eine »andere Mannschaft und Vorstellung« als im Europacup erwartet. Doch spielerisch knüpften die »Königsblauen« nahtlos an ihre desolate Vorstellung gegen Donezk an. Nichts lief zusammen und die wenigen Chancen wurden kläglich verschenkt.
Mike Hanke, der wie Sven Vermant und Tim Hoogland ins Team gekommen war, überbot sich dabei vor der Pause ein ums andere Mal. Auf der anderen Seite spielten die Niedersachsen ihren defensiven Part kühl und gekonnt herunter und hätten mit etwas mehr Konsequenz sogar in Führung gehen können. Daniel Stendel (37.) fand aber in Keeper Frank Rost ebenso seinen Meister wie Bordon (20.) bei der besten Schalker Gelegenheit in 96-Torhüter Robert Enke.
Trotz der ausgelassenen Möglichkeiten durfte Hanke auch nach der Pause weiter stürmen. Diesmal aber mit mehr Erfolg. Er nutzte eine Kopfball-Vorlage von Mladen Krstajic und schaffte das schmeichelhafte Führungstor. Kurz vor Schluss scheiterte Daiusz Zuraw per Kopfball am Pfosten. Die mit aller Macht stürmenden Hannoveraner hatten ein Remis verdient.
Sie streben nun gleich am Dienstag im DFB-Pokal die Revanche an. »Wir haben eine gute Leistung gezeigt, darauf können wir aufbauen«, meinte Lienen, während Rangnick über die schwache Vorstellung hinweg sah: »Wir waren sicher nicht souverän, sondern haben einen Arbeitssieg geholt. Aber mit mehr war nach dem Spiel am Donnerstag, aus dem wir nicht gerade mit breiter Brust herausgegangen sind, auch nicht zu erwarten.«

Artikel vom 28.02.2005