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LEG erneut durchsucht

Korruptionsverdacht bei Landesgesellschaft


Düsseldorf (dpa). Ermittler haben wegen Korruptionsverdachts erneut Büros der nordrhein-westfälischen Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) in Düsseldorf durchsucht. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit bereits bekannt gewordenen Bestechungsvorwürfen seien ausgeweitet worden, teilte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mit. Die Maßnahme sei Teil einer größeren Durchsuchungsaktion von 30 Objekten im Rheinland, an denen gestern 140 Polizisten und 16 Staatsanwälte beteiligt gewesen seien. Die LEG zählt zu den größten Immobilienunternehmen Deutschlands.
Die landeseigene Gesellschaft war bereits im November 2004 Ziel der Ermittler geworden. Der damalige LEG-Geschäftsführer Rainer Witzel musste danach als Beschuldigter gehen, obwohl er seine Unschuld beteuert hatte.
Inzwischen soll der Ex-Manager unter Verdacht stehen, Schmiergeld in sechsstelliger Höhe erhalten zu haben. Nach Angaben der Ermittler sind inzwischen noch weitere damalige LEG-Verantwortliche unter Verdacht geraten.
So sei im Jahr 2000 mit einem Krefelder Ratsmitglied vereinbart worden, eine Gebührenforderung der Stadt von 2,6 Millionen Mark zu halbieren. Über Scheinrechnungen sei im Gegenzug mehr als eine Million Mark an Dritte geflossen. Im November war zudem der Verdacht aufgetaucht, dass die Verdächtigen Einfluss auf große Immobiliengeschäfte mit einem Volumen zwischen sechs und 100 Millionen Euro genommen haben könnten.

Artikel vom 24.02.2005