Großartige Leistungen beim 46. Lesewettbewerb »Alle mal herhören!«
Von Matthias Meyer zur Heyde und Bernhard Pierel (Foto) Bielefeld (WB). Ganz schön gefährlich, was das Eskimomädchen da probiert: Um nicht zu verhungern, schließt die Kleine sich einem Wolfsrudel an. Mit einer spannenden Szene aus »Grischka und die Wölfe« von René Guillot sicherte sich Melanie Braun (12) aus Heepen Platz 1 bei den Hauptschülern. In der zweiten Gruppe der Gymnasiasten, Gesamt- und Realschüler setzte sich Olivia Jawzinski (12, Hans-Ehrenberg-Gymnasium) gegen alle konkurrierenden Leseratten durch. Wenn es um Fantasy geht, kann Olivia nicht nein sagen. Sie überzeugte die Jury in der Stadtbibliothek gestern mit einer Kostprobe aus R.L. Stines Gruselerzählung »Die Puppe mit dem starren Blick«, deren Besitzerin entsetzt feststellt, dass die Puppe lebt. »Die beiden Mädchen haben das passende Buch ausgewählt und die Textpassagen mit Leben erfüllt«, erklärte Heidrun Ehrich von der Thalia-Buchhandlung, die den 46. Lesewettbewerb »Alle mal herhören!« für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisierte. Melanie und Olivia erfassten Stimmung und Charakter ihrer Bücher am besten; angetreten waren 21 weitere Alterskameraden, lauter Sieger der Bielefelder Schulen. Das fand auch die Vorjahressiegerin, Carla Dietmair (13, Ratsgymnasium), die als Fachfrau zur Jury gehörte. Stevensons »Schatzinsel« fasziniert die Jugend immer noch, weit vorne aber liegen heute Cornelia Funkes »Tintenherz«, R.L. Stines Gänsehaut-Geschichten, Paul Maars beliebtes Sams und die unverwüstlichen »Vorstadtkrokodile« Max von der Grüns. Alle jungen Literaturfreunde waren mit Feuereifer bei der Sache - jeder hätte den Sieg verdient und wurde mit Büchern und Urkunden belohnt. Melanie und Olivia freuten sich außerdem über Büchergutscheine. Im März/April geht's zum Bezirksentscheid, im Mai wird auf Landesebene gelesen, und am 23. Juni werden die besten Jungen und/oder Mädchen gekürt. Die Sieger dürfen einen leibhaftigen Schriftsteller besuchen.
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