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Zapf meldet BTG-Gewichtheber ab

Akute Personalprobleme - Alexander Seel an Duisburg »ausgeliehen«


Bielefeld (WB/jm). Es ist zum Heulen: »Endlich haben wir im BTG-Sportzentrum am Brodhagen unser eigenes schmuckes Zuhause und optimale Trainingsbedingungen. Und dann keine Mannschaft, die das Ganze mit Leben erfüllt«, sagt Abteilungsleiter Günter Zapf verbittert. Weil die kleine Schar der BTG-Gewichtheber nach Verletzungen, krankheits-, studien- oder beruflich bedingten Absagen immer weiter schmolz und Trainer Zapf am Ende nur noch auf vier Aktive zurückgreifen konnte, musste er die letzte verbliebene Heberbastion in Ostwestfalen kürzlich schweren Herzens vom Ligabetrieb der NRW-Oberliga zurückziehen - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte. »Das Reglement des Verbandes schreibt fünf Mann vor«, bedauert Zapf. Diese Last wog zu schwer.
Nachdem auch Marc Ollrog, der seit einigen Semestern in Leipzig Sport studiert, Zapf wegen Überlastung absagen musste, stand mit Winfried Simella, Alexander Seel, Joachim Kiesel und Boris Bergen nur noch ein starkes Quartett zur Verfügung.
Mit Seel hat inzwischen einer ein neues sportliches Betätigungsfeld gefunden. »Wir haben Sascha an den Bundesliga-Letzten Duisburg ausgeliehen. Die hatten ähnliche Sorgen wie wir, und dort ist er jetzt einer der besten Punkte-sammler«, erzählt Zapf. Die verbliebenen Bielefelder legen sich freilich nicht auf die faule Haut, sondern bereiten sich konzentriert auf die demnächst anstehenden Einzelmeisterschaften vor. Am 12. März werden in Wuppertal die Landestitel vergeben.
Bedauerlicherweise hat auch die Kooperation mit der benachbarten Brodhagenschule nicht die erhofften Früchte getragen. Im Rahmen einer Schul-AG war dort Gewichtheben angeboten worden. Einige Jugendliche hatten tatsächlich Interesse signalisiert, und Zapf alles vorbereitet, um für sie Pässe zu bestellen. »Doch als es ernst wurde, haben sie angefangen zu wac-keln«. Die BTG-Sparte fällt also auf absehbare Zeit nicht in einen Jungbrunnen.
Günter Zapf hofft, dass der Institution BTG der Zwangsabstieg in die Bezirksliga erspart bleibt und seine Staffel nach dieser unfreiwilligen Pause »ohne weiteres« in der Oberliga einen Neuanfang machen darf.

Artikel vom 22.02.2005