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Arminia muss ins Endspiel

Bielefelds Weg nach Europa führt nur über Berlin

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Über Berlin nach Europa: Sollte Arminia Bielefeld dieses Jahr ins Endspiel des DFB-Pokals einziehen, wäre die Teilnahme am internationalen Wettbewerb nächste Saison so gut wie sicher. Der zu erwartende Finalgegner macht's möglich. Und Hans-Hermann Schwick schlüge Purzelbäume.

»Es ist mein Traum, einmal mit Arminia ein Pflichtspiel in Italien zu bestreiten«, wird der Präsident des Viertelfinalisten nicht müde zu betonen. Nun bedeutet international, nur weil es auch mit ÝiÜ anfängt, nicht gleich Italien. Doch sollte sich der DSC tatsächlich in der nächsten Saison so wie Alemannia Aachen in dieser auf die europäische Fußballbühne verlaufen, wäre nichts mehr unmöglich.
»Vielleicht ist der Europapokal ja in diesem Jahr unser Wettbewerb«, sagte kürzlich Aachens Trainer Dieter Hecking. Wer hätte das vorher gedacht? Doch ehe Arminia die Spur der Alemannia aufnimmt, steht noch viel Arbeit an. Zwei Siege müssen her. Mindestens. Und die Konkurrenz muss auch noch mitspielen. Immerhin: Glücksfee Winfried Schäfer, der nach dem Achtelfinalsieg über Karlsruhe die Lose fürs Viertelfinale zog, ist in Vorleistung getreten. Der Blick auf die Paarungen zeigt: Die Sterne für Arminia stehen nicht ungünstig.
Darum wundert es nicht, dass Bielefelds Fans längst wildeste Rechnungen anstellen, wie die nun folgende, und sich fragen: Wenn Arminia Hansa besiegt und dazu Bayern in Freiburg gewinnt, Schalke Hannover rauswirft und sich Werder bei Bayerns Amateuren durchsetzt (wozu nun wirklich kein Übermaß an Phantasie nötig ist) und sich die drei Sieger (wonach es ebenfalls dringend aussieht) dann auch noch über die Bundesliga für den Europapokal qualifizieren, müsste Arminia doch eigentlich schon die Halbfinalteilnahme reichen, um nächstes Jahr international dabei zu sein, oder? Leider nicht. Der Deutsche Fußball-Bund antwortet mit einem klaren Nein. Stattdessen würde der Tabellensechste der Bundesliga den Platz einnehmen.
Also, liebe DSC-Anhänger, eins nach dem anderen: Erstmal Samstag der Mannschaft helfen, damit sie gegen Nürnberg reichlich Selbstvertrauen tankt. Dann Dienstag die Arminia zum Sieg gegen Hansa peitschen. Und dann bei der Auslosung fürs Halbfinale kräftig die Daumen drücken, damit's noch mal mit 'nem Heimspiel klappt. Ist das geschafft, ruhig schon mal mit der Haupttribüne das Singen im - nicht ganz lupenreinen -Ê Kanon üben. »Über Schalke (Werder, Bayern) fahr'n wir nach Berlin« und »Europa, wir kommen«. Klingt klasse, oder?

Artikel vom 22.02.2005