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Henkel streicht 3000 Stellen

Konzern macht zwar Gewinne, schließt aber Werke

Düsseldorf (AP). Auch der Düsseldorfer Waschmittel- und Kosmetikhersteller Henkel (Persil, Fa, Schauma) will trotz zweistelliger Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren Tausende von Arbeitsplätzen abbauen.

Weltweit werde der Konzern bis 2006 etwa 3000 seiner knapp 50000 Stellen streichen, darunter auch 500 in Deutschland, kündigte Konzernchef Ulrich Lehner gestern in Düsseldorf an. Betroffen seien die Standorte Düsseldorf und Hannover. Der Arbeitsplatzabbau solle sozialverträglich erfolgen. Die Stellenstreichungen sind Bestandteil eines Restrukturierungsprogramms, mit dem der Konzern jährlich 125 Millionen Euro einsparen will.
»Wir wissen, wie schwierig eine solche Maßnahme im aktuellen Umfeld ist«, sagte Lehner. Doch wolle Henkel mit dem Sparprogramm frühzeitig und aus einer Position der Stärke auf die Veränderungen in den Märkten reagieren. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern seinen Jahresüberschuss dank des Verkaufs der Clorox-Beteiligung mit 1,7 Milliarden Euro mehr als verdreifacht.
Im laufenden Jahr will sich Henkel mit einer Produktoffensive gegen den Preisdruck der Discounter und ihrer Handelsmarken behaupten. Von einem neuen Flüssigwaschmittel auf Sauerstoffbasis und der Einführung von Produkten der US-Töchter auf dem europäischen Markt erhofft sich der Hersteller höhere Margen und steigende Umsätze. Angesichts der steigenden Rohstoffpreise kündigt Henkel gleichzeitig »selektive Preiserhöhungen an«, ohne sich aber auf bestimmte Produkte festzulegen. Auf diese Weise will Henkel auch im laufenden Jahr stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Das organische Wachstum soll bei etwa drei Prozent liegen.

Artikel vom 23.02.2005