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US-Präsident in Europa

Mit Bush Klartext reden


Die Europäer sollten das Angebot von US-Präsident George W. Bush für eine neue Ära der transatlantischen Beziehungen nutzen. Wie Bush in seiner Rede in Brüssel indirekt anklingen ließ, haben die Amerikaner ihre Lehren aus dem Irak-Krieg gezogen. Die von Bush beschworene Erneuerung der Allianz zwischen den USA und Europa sollte allerdings nicht nur darin zum Ausdruck kommen, dass Europäer und Amerikaner nach dem Streit um das Vorgehen gegen den Irak sich gegenseitig ihren Willen zur Verbesserung der Beziehungen bekunden. Bei den Konsultationen Bushs mit der NATO, den EU-Vertretern und am Mittwoch bei der Bundesregierung sollten Probleme offen angesprochen werden.
Politisches Gewicht wird der Europa-Trip des US-Präsidenten erst dann bekommen, wenn offen, wie von Bundeskanzler Gerhard Schröder gefordert, über die Zukunft der NATO diskutiert wird. Auch in anderen strittigen Fragen wie der Vorgehensweise im Atomkonflikt mit dem Iran oder der von europäischer Seite gewünschten Aufhebung des Waffenembargos gegen China sollte Klartext geredet werden. Dann gibt es die Chance, die bestehenden Differenzen mit den USA auszuräumen.Friedhelm Peiter

Artikel vom 22.02.2005