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Verdis Oper »Don Carlos« beschert einen musikalischen Hochgenuss

Sie stehen unterm Joch politischer und kirchlicher Machtinteressen und sind von Sehnsucht und Schmerz Getriebene. In einer eindringlichen Inszenierung von Werner Schroeter feierte Verdis Oper »Don Carlos« am Samstag eine umjubelte Premiere in der Oetkerhalle. Bewusst hat Schroeter darauf verzichtet, aus der Oetkerhalle ein Theater zu machen. Statt dessen nutzt er die Möglichkeiten, um einen düsteren Ort von kathedraler Anmutung zu schaffen. Doch Geborgenheit ist im Schoße der Kirche nicht zu erwarten. Neben intimer Einzeldurchleutung der Personen gewinnt die Oper Tempo und Spannung aus ihren Massenszenen. Mit einem gigantischen Choraufgebot und starken Sängerpersönlichkeiten wie Irina Makarova in der Rolle der Prinzessin Eboli (Foto) geriet der Abend zu einem musikalischen Hochgenuss. Nicht zuletzt das differenziert und präzisionsverliebt aufspielende Philharmonische Orchester unter der Leitung von GMD Peter Kuhn vermochte seinen Beitrag zu einer durchweg runden und gelungenen Inszenierung beizutragen. Das Publikum reagierte mit zehnminütigem Applaus zu zahlreichen Bravorufen. Kultur

Artikel vom 21.02.2005