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Grothaus trumpft groß auf

TuS 97 erkämpft in Stemmer nach 29:32-Rückstand ein glückliches 32:32


Von Eike-Andreas Stuke
Bielefeld (WB). Dass Verbandsliga-Primus TuRa Bergkamen tags zuvor in Oberaden (27:27) Federn lassen musste, konnte vom TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck nicht zum Punktegleichstand umgemünzt werden. Die Brennecke-Schützlinge kamen bei der HSG Stemmer/Friedewalde nicht über ein 32:32 (14:17) hinaus und verpassten den Sprung auf Platz eins.
Ein letztlich schmeichelhaftes Unentschieden für die »Jürmker«. Trainer Brennecke war auch nach einer durchschlafenen Nacht noch nicht klar, wie mit »einer solch indiskutablen Leistung ein Remis möglich ist«. Zwei Minuten vor dem Abpfiff lagen seine Mannen scheinbar aussichtslos mit 29:32 zurück. Wohl keiner der Augenzeugen der vorherigen 58 Minuten hätte noch einen Pfifferling auf die Gäste gesetzt. Dann gelingt 30:32, Akki Streu das 31:32. Noch 25 Sekunden zu spielen, Stemmer ist im Ballbesitz. Jöllenbeck stellte dem Gastgeber eine Wurffalle - mit Erfolg: Marcus Tiemann parierte. Noch zehn Sekunden. Tiemann spielte weit zu Hennig Duderstadt, der den Ball aus der Luft »pflückte«. Bei der Abschlusshandlung wurde er unfair behindert - Siebenmeter. Ralf Bruelheide zeigte vier Sekunden vor dem Abpfiff keine Nerven - 32:32. Für Brennecke »das einzig Positive«, was in diesem Spiel vom TuS 97 zu vermelden war.
Schnell zeigte sich, dass »kaum jemand Normalform« (Brennecke) erreichen sollte. Jöllenbeck ging zwar durch Boekstiegel das einzige Mal in der Partie mit 1:0 in Front, lag aber wenige Minuten später schon mit 1:5 im Hintertreffen. Dies zog sich laut Brennecke wie ein »roter Faden« durch das Spiel. Stemmer überraschte mit einer offensiven Deckung, die die »Jürmkern«, allen voran Ralf Bruelheide, vor größere Probleme stellte. Einzig Nils Grothaus gelang es - überwiegend aus dem Rückraum - einzelne Löcher zu nutzen. Auch in der Deckung präsentierte sich der TuS ein ums andere Mal indisponiert, so dass die über ihre Verhältnisse spielende HSG zu leichten Toren kam.
Nach dem Wechsel nur wenig Besserung. Die Deckung stand zwar sicherer, doch in der Offensive hätte der Coach am liebsten »sechs Mal Grothaus« eingewechselt. So hielt Stemmer über 24:29 den Vorsprung bis in die dramatische Schlussphase. Brennecke: »Wir müssen uns alle an die eigene Nase packen und können froh sein, dass sich die Ausgangsposition nicht verschlechtert hat«.
TuS 97: Lehmeier/Tiemann; Grothaus (12), Bruelheider (6/4), Boekstiegel, Duderstadt, Streu (je 3), Eggert, Pieper (je 2), Herz (1), Schlüter, Vollmer.

Artikel vom 21.02.2005