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Abzocker unter Ärzten

Ärztepräsident Hoppe kritisiert Kollegen

Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe

Berlin (dpa). Ärzte überreden Patienten nach Angaben der Bundesärztekammer reihenweise zu unnötigen Behandlungen, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. In den eigenen Reihen gebe es »Abzocker«, sagte Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe der »Frankfurter Rundschau«. Es gebe Ärzte, die eine Behandlung davon abhängig gemacht hätten, dass Patienten auch eine Leistung in Anspruch nehmen, die sie selbst bezahlen müssen. Wer Kranken Unnötiges »aufschwatze«, verlasse »medizinisch-ethischen Grundlagen«. In einer Erklärung werde die Bundesärztekammer klarstellen, was vertretbar sei. Hoppe stellte sich mit seiner Kritik hinter die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel (SPD), die Ärzten Abzockerei vorgeworfen hatte. Die niedergelassenen Ärzte hatten dies zurückgewiesen. Kühn-Menge sagte weiter, 2004 hätten sie 30 000 Beschwerden und Anfragen erreicht. Häufig thematisiert werde das Problem der Erstattung der Fahrtkosten durch die Kassen sowie der Ausgrenzung von nicht rezeptpflichtigen Mitteln aus der Erstattung.

Artikel vom 21.02.2005