21.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine »Eins« für
Arminias »Eins«

Mathias Hain: 30 Punkte im Blick

Von Hans Peter Tipp
Mainz (WB). Überragend habe sein Torwart Mathias Hain gespielt, befand DSC-Trainer Uwe Rapolder nach dem 0:0 in Mainz. Mehr Worte brauchte es auch gar nicht, um die Leistung des 32 Jahre alten Keepers des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld zu charakterisieren: die »Eins« für die »Eins« -Êin Mainz verteilte er sie gern.

Im zehnten Spiel nach dem knappen Heimsieg gegen Borussia Dortmund (1:0) am 6. November hatte der DSC endlich wieder 90 Minuten ohne Gegentor überstanden -Êan diesem Tag überwiegend ein Verdienst des Keepers.
Arminias Torwarttrainer Thomas Schlieck, der als ehemaliger Keeper nachvollziehen kann, »wie sehr es nervt, wenn trotz guter Leistungen immer wieder ein Ding rein geht«, freute sich mit. Er sprach vom großen Anteil seines Schützlings an Arminias Teilerfolg, fügte aber sofort hinzu: »Ich muss es auch von ihm erwarten können, dass er mal zu Null spielt, wenn es vorne nicht so läuft.«
Es war aber doch wohl mehr als die bloße Pflicht, die Hain im Arminia-Kasten erledigte. Gleich mehrfach rettete er sich und seiner Mannschaft die »Null«. Hätte er auch nur einmal gepatzt, es wäre an diesem Tag vermutlich ein Mal zu viel gewesen. Auch Hain war sich anschließend sicher: »Wenn Mainz ein Tor schießt, gehen wir hier unter.«
Seine größte Tat vollbrachte er, als er einen Schuss des Mainzers Christof Babatz an den Innenpfosten lenkte. »Der sprang noch so komisch auf. Deshalb habe ich nur den Daumen und nicht die ganze Hand dran bekommen«, berichtete der DSC-Torwart.
Den Punkt wertete der Bielefelder für Arminia als »Gewinn«, stufte den Spielausgang jedoch als »schmeichelhaft« ein: »Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben Wir haben nur mit Glück und Dusel die erste Halbzeit überstanden. Da waren wir teilweise nur halbherzig auf dem Platz. Nach der Pause war es dann okay.« Sein Rat, um aus diesen matten 90 Minuten noch etwas Positives mit auf den weiteren Erstligaweg zu nehmen: »Wir sollten im Hinterkopf behalten, was passiert, wenn man nicht mit dem Engagement und der Leidenschaft auftritt, wie wir es eine Woche zuvor gegen die Bayern getan habe. Dann ist man ganz leicht wieder im Hintertreffen.«
Er richtet die dafür notwendige Konzentration übrigens (noch) nicht auf die immer wieder zitierten 40 Punkte. Der Arminia-Kapitän spricht lieber von der Dreißiger-Marke, die mit nunmehr 29 Zählern fast erreicht ist. Hain: »Ich glaube, dass die 30er-Grenze die schwierigere für uns ist. Wenn wir 30 Punkte geholt haben, geht vieles einfacher.«

Artikel vom 21.02.2005