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»Anführer« für das Teamplay

Amerikaner David Bunts ist ein Glücksfall für die TSVE-Korbjäger

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Er hat erst zwei Spiele für die Dolphins absolviert, doch er ist schon der große Leader. Gleich im ersten Match gegen Dorsten übernahm er wie selbstverständlich die Führungsrolle beim Basketball-Regionalligisten, hauchte dem Team wieder Leben ein. Der 25-jährige Amerikaner David Bunts ist ein Glücksfall für den TSVE. »Ich fühle mich in Bielefeld wohl und ich möchte dem Team gerne helfen«, meint der US-Boy, der in der Helmholtzarena bei seinen zwei Auftritte für eine »David-Hype« gesorgt hat.

In Bielefelder ist der Aufbau-/Flügelspieler, der in einer Pension untergebracht ist, nach zwei Wochen zwar noch nicht heimisch geworden, doch die ersten Eindrücke sind positiv. »Ich bin gut aufgenommen worden. Es gab keinerlei Probleme. Alle haben mir sehr geholfen«, erklärt Bunts. Einziges Manko: die derzeit winterliche Kälte. »Ich mag Schnee, aber nicht in diesen Mengen«, sagt Bunts und erkundigt sich gleich wie die Temperaturen im März sind. Er ist sichtlich erleichtert als er hört, dass dann die Temperaturen etwas in die Höhe klettern.
Zwar nicht in die Bereiche, die er von seinem Heimatort San Francisco gewöhnt ist. Dort lebt seine kleine Familie, seine Schwester und seine Mutter Edna. Sie ist die wichtigste Person im Leben des ultimativen Werfers, der es in zwei Spielen auf einen Schnitt von 30 Punkten brachte. Seiner Mutter habe er alles zu verdanken. »Sie hat immer dafür gesorgt, dass ich den richtigen Weg einschlage«, meint Bunts, der täglich mit seiner »Ma« telefoniert. Seit Mama Edna ihrem David die Playstation nach Bielefeld geschickt hat, fällt es Bunts leichter die Zeit in seiner Pension zu überbrücken Doch langweilig sei es ihm nicht, betont Bunts, dafür sorgen auch die Teamkollegen, die ihm Gesellschaft leisten.
Bester Kumpel neben Daniel de Juan, mit dem er in dieser Woche zum Essen ging, ist Teammanager Maik Mertens. Er war es schließlich, der seine alten ehemaligen College-Teamkollegen aus den USA nach einer möglichen Ver-stärkung fragte. Diese gaben Mertens, der auch drei Jahre lang in Kalifornien studierte und Basketball spielte, den Tip David Bunts. Alles weitere war ganz einfach. »Maik hat mich angerufen und ich bin gekommen«, so Bunts zum Blitztransfer. Der bescheidene und sympathische US-Boy, der mit sechs Jahren die erste Berührung mit dem runden Spielgerät hat, möchte sich in Deutschland präsentieren. Natürlich auch für einen lukrativen Vertrag. »Geld ist schon wichtig, doch nicht alles. Auch das Team und das Umfeld muss passen«, so Bunts.
Auch ein Engagement bei den Dolphins will Bunts, der an University of the Pacific in der 1. Division der amerikanischen Collegeliga NCAA spielte, nicht ausschließen. »Wir werden alles versuchen, um David zu halten. Er belebt unser Spiel, sorgt für mehr Fans sowie Stimmung auf der Tribüne und wäre auch in Hinblick der Nachwuchsarbeit ein Gewinn«, zeigt Mertens die Vorzüge auf. Der 25-Jährige begeisterte die jungen TSVE-Nachwuchsspieler in dieser Woche bei einer Trainingseinheit. »Ich liebe Kinder und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten«, könnte sich Bunts bei einem weiteren Engagement bei den Dolphins auch als Trainer in Nachwuchsbereich einbringen.
Disziplin, Trainingsfleiß und die große Liebe zum Basketball hat Bunts zu dem gemacht, was er im Trikot der Bielefelder präsentiert: Kampfgeist, überragende Beinarbeit, der ultimative Scorer und ein glänzender Passgeber. Er lebt für seinen Sport, er ist kein Party-Typ, er trinkt keinerlei alkoholische Getränke und ist dabei bescheiden geblieben. Da war auch kein Zeit für eine Freundin, wie er sagt.
Am Samstag präsentiert sich Bunts erstmals in fremder Halle, treten die Dolphins am Samstag bei der BG Südpark Bochum an. Dort wird der US-Boy wieder die Rolle des Anführers übernehmen. Die Frage nach dem Sieger stellt sich für Bunts nicht. »Wir gewinnen«, meint er selbstbewusst. Dann »good luck« (viel Glück), denn die Dolphins können zwei Punkte gut gebrauchen.

Artikel vom 19.02.2005