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Willensstark und zerbrechlich zugleich

In »Das falsche Opfer« spielt Jeanette Hain bereits zum zweiten Mal eine Cellistin


VonÊ Kerstin Heyde
ZDF, 20.15 Uhr: Wie bereits 1998, in ihrem allerersten Film »Liebe und Verhängnis« spielt Jeanette Hain auch im neuen ZDF-Thriller »Das falsche Opfer« eine Cellistin. Während die Virtuosin damals zwischen zwei Männern hin- und hergerissen war, muss sie diesmal eine noch größere Belastungsprobe bestehen: Sie wird das Opfer einer Gasexplosion und trägt katastrophale Hörstörungen davon - für eine Musikerin der Horrortrip schlechthin.
Das Hören sei auch der wichtigste Sinn für Schauspieler - »nicht nur mit dem Ohr, auch mit dem Herzen, um zu spüren, was aus dem Partner kommt«, erklärt Jeanette Hain. »Mein Gehör funktioniert ganz normal. Schlechter zu hören, musste ich mir also vorstellen und erfühlen«, beschreibt sie die besondere Herausforderung des spannenden Films, der den Zuschauer mit akustischen Effekten in die spezielle Situation der Hauptfigur zu versetzen versucht.
Mit dieser Rolle kehrt die 36-Jährige ihre fragile und zugleich willensstarke Seite heraus. »Wir haben doch alle ganz viele unterschiedliche Facetten, die von Freunden, der Liebe oder eben einer Rolle irgendwann wachgeküsst werden«, glaubt sie. »In mir geht dann jedesmal eine Tür auf.« Dass sie ein ganzes Haus voller Türen besitzt, hat Jeanette Hain bereits mehrfach eindrucksvoll bewiesen - unter anderem in »Das Trio«, »Frau Rettich, die Czerni und ich«, »Sturmzeit«, »Sass« oder »Die Frau des Architekten«. Erstaunt war sie, als sie bei »Nick Knatterton« (wurde 1999 gedreht, kam aber nie in die Kinos) ihre verruchte Seite entdeckte - als Femme fatale in Lack und Leder.
Aktuell steht Jeanette Hain als Friseurin Nicki in der neuen SAT.1-Produktion »Bis in die Spitzen« vor der Kamera und dreht damit ihre erste Serie überhaupt. Erstmalig werden die Original-Drehbücher aus England komplett übernommen und nur für den deutschen Markt etwas angepasst. Die vorerst 13 Folgen sollen im Herbst ausgestrahlt werden.

Artikel vom 21.02.2005