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Menschen in
unserer Stadt
Wolfgang Friedrich
Zierfischzüchter

Einfach einmal frei nehmen und mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern Catja (18) und Tim (15) in den Urlaub fahren, das ist für Wolfgang Friedrich (45) nicht möglich. Der in Jöllenbeck lebende Zierfischzüchter ist mit seinem Beruf bis zu 14 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr eingespannt: »Die Fische müssen schließlich jeden Tag drei bis viermal gefüttert werden«.
300 000 Zierfische hat Friedrich in 1000 Aquarien untergebracht. Sie stammen aus Herkunftsländern wie Brasilien, Australien, Madagaskar oder Neuguinea. Die Arten reichen von Salmlern, Barben, eierlegenden Zahnkarpfen (Killifischen) bis hin zu Buntbarschen, Welsen und Regenbogenfischen.
Das Unternehmen wurde bereits 1958 von Friedrichs Vater Werner in Babenhausen gegründet. Der Sohn übernahm 1982 die Züchterei, nachdem er seine Lehre als Fischwirt abgeschlossen hatte.
Als Ehefrau Gudrun, eine Diplombiologin, 1996 in das Unternehmen einstieg, wurde die Züchterei um einen Zierfischgroßhandel erweitert. Friedrich: »Wir handeln nicht mit importierten Fischen, sondern ausschließlich mit deutschen Zierfischnachzüglern. Das ist für die Tiere weniger beanspruchend, da sie bereits an unsere Wasserverhältnisse gewöhnt sind und keine weiten Wege hinter sich haben.« Friedrichs verkaufen ihre Zuchttiere nicht an Privatpersonen, sondern ausschließlich an Groß- und Einzelhandelskunden in ganz Deutschland und in den benachbarten europäischen Ländern.
Neben der Fütterung, dem Wasserwechsel, Verkauf und Belieferung gehört die Auswahl neuer Fische zu den Aufgaben des 45-Jährigen. Friedrich hat bereits Länder wie Brasilien, Singapur oder Thailand bereist, um sich auf vor Ort nach neuen Arten umzusehen und sein Sortiment zu erweitern. »Neue Fischarten und gute Qualität zu haben ist wichtig in diesem Beruf, um sich gegen Händler aus Billiglohnländern und Südostasien behaupten zu können«, erklärt er.
Als Ausgleich zu seiner Arbeit, widmet sich der Züchter gerne seiner Familie und der Gartenarbeit auf seinem ländlichen Anwesen in Jöllenbeck. Lisa Damaschke

Artikel vom 23.02.2005