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Ranger nach Australien
Leichtgängiges neues Familienspiel von Ravensburger
Australien in den »Goldenen Zwanzigern« des vergangenen Jahrhunderts: Große Teile des Kontinents, der 21 Mal größer ist als die Fläche der Bundesrepublik, sind noch weitgehend unerschlossen. Zwei bis fünf Spieler schlüpfen in die Rolle von Unternehmer-Pionieren, die das weite Land für Industrieprojekte erschließen. Gleichzeitig - wohl ein Tribut an die politische Korrektheit heute - sollen zum Ausgleich Naturschutzprojekte in den Regionen eingerichtet werden.
Im Grunde sind sowohl Wirtschafts- als auch Öko-Projekte eher willkürlich gewählt. Die Aufgaben könnten ebenso gut lauten: »Richten sie Touristenzentren ein und unterstützen sie zugleich die Urbevölkerung der Aborigines«. Es geht bei »Australia« einfach darum, gleichzeitig zwei Ziele zu verfolgen und dabei einen möglichst großen Nutzen in Form von Siegpunkten für sich heraus zu holen.
Nacheinander steuert jeder Spieler sein Flugzeug in eine der zu Anfang alle noch unerschlossenen Regionen des fünften Kontinents. Welches Gebiet er ansteuert, wird teilweise durch eine Karte vorgegeben, von denen er immer zwei zu Beginn jeder Runde auf der Hand hält.
Das Plättchen, das der Pilot nach der Landung aufdeckt, gibt an, wieviele Leute (»Ranger«) dort notwendig sind, um ein Industriealisierungsprojekt durchzuführen. Je nach Spielkarte, die der Pilot aus seinem kleinen Repertoire aufdeckt, kann er ein, zwei, drei oder vier Ranger platzieren. Die Aufgabe ist erfüllt, wenn insgesamt genau so viele Figuren in dem »Camp«ĂŠplatziert wurden, wie das Plättchen vorschreibt. Wer dies vollendet, erhält sämtliche Siegpunkte aus dieser Region.
Parallel geht es daran, alle Camps in einer Region mit mindestens einem Ranger zu belegen. Wem dies zuerst gelingt, hat die Aufgabe des Naturschutzes erfüllt und kassiert entsprechende Siegpunkte. Übrigens: In einigen Fällen kann ein Camp auch mal ein Schiff sein.
Das Ravensburger-Spiel »Australia« von dem bewährten Autorenteam Wolfgang Kramer und Michael Kiesling bedarf keiner langen Vorbereitung in Form von Studien der Spielanleitung. Im Gegenteil: Darin, dass man sehr schnell loslegen kann, liegt einer der großen Reize dieses Familienspiels.
Glück und Strategie halten sich etwa die Waage. Die Ausstattung insbesondere mit den kleinen Flugzeugen sowie einem Windkraftwerk für die Fortgeschrittenen-Version ist ebenfalls gelungen. »Australia« kostet im Fachhandel etwa 26 Euro. B. Hertlein

Artikel vom 12.03.2005