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Neururer froh:
Bochum »lebt«

Aber auch Freiburg gibt nicht auf

Bochum (dpa). Dem VfL Bochum ist der ersehnte Befreiungsschlag gelungen, für den SC Freiburg wird der »Überlebenskampf« immer schwieriger.
»Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt. Die drei Punkte waren unglaublich wichtig, weil sich unsere Situation damit endlich verbessert hat«, sagte VfL-Trainer Peter Neururer erleichtert nach dem verdienten 3:1-Erfolg.
»Nur ein Sieg zählt«, war das Motto im Kellerduell. Entsprechend trübe war nachher die Stimmung der Freiburger. Die Umstände, unter denen die Schlappe zu Stande kam, besserten die Laune von Volker Finke nicht. Schon vorher hatte er eine Vorahnung, und durch zwei - seiner Ansicht nach falsche - Entscheidungen von Schiedsrichter Knut Kircher sah der Coach sich bestätigt. »Nach der Berichterstattung über die angebliche Benachteiligung des VfL in Dortmund war es klar, dass dies ein ungünstiger Zeitpunkt ist, in Bochum anzutreten«, sagte Finke.
Er monierte sowohl den Elfmeterpfiff nach einem Laufduell zwischen Daniel Schumann und Filip Trojan als auch die Hinausstellung seines Torhüters Richard Golz nach dessen als »Notbremse« gewerteten Foul an Vratislav Lokvenc (70.). »Das waren zwei entscheidende Szenen. Schumann ist vor Trojan am Ball. Der Elfer tat uns weh«, meinte Finke, der nach den lauten Protesten Neururers vor einer Woche befürchtet hatte, dass »lauwarme Situationen im Strafraum« nun zu Bochumer Gunsten ausgelegt würden.
Trotz der durch Tore von Zvjezdan Misimovic (35./FE), Raymond Kalla (55.) und Tommy Bechmann (84.) besiegelten Niederlage und des auf 7-Punkte-Rückstands zu Platz 15 sieht Finke sein Team nicht in der 2. Liga. »Wir werden wieder aufstehen«, versprach er, und Golz mahnte: »Wichtig ist, dass wir jetzt nicht in Lethargie verfallen.«
Die Phase der »Ohnmacht« scheint beim Gegner sowieso vorbei. Trotz des großen Drucks, gewinnen zu müssen, überzeugte der VfL auch spielerisch. Die Abwehr war nur beim Gegentor von Dennis Aogo (80.) nicht im Bilde, die Offensive um den überagenden Misimovic hatte Schwung.

Artikel vom 21.02.2005