21.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ailtons »Dreierpack«

Schalke gewinnt in Mönchengladbach und jagt Bayern

Mönchengladbach (dpa). Dank Ailton bleibt Schalke 04 dem FC Bayern München im Bundesliga-Titelrennen dicht auf den Fersen. Mit seinem »Dreierpack« in der 44., 66. und 79. Minute sorgte der brasilianische Matchwinner für den verdienten 3:1-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach und stockte sein Konto auf elf Saisontore auf.

Die »Knappen« erzielten dadurch den ersten Sieg in Gladbach seit 1998 und schlossen mit 44 Zählern zum punktgleichen Spitzenreiter FC Bayern auf. Vor 53 466 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park hatte der Ex-Schalker Jörg Böhme (38./Foulelfmeter) Borussia im 66. West-Derby in Führung gebracht.
Die Gelsenkirchner mussten neben dem angeschlagenen Spielmacher Lincoln, der den Anpfiff auf der Bank erlebte, kurzfristig Niels Oude Kamphuis ersetzen. Der Abwehrspieler verletzte sich beim Warmmachen und wurde von Tim Hoogland vertreten. Dadurch hatten die Gäste Probleme, in die Partie zu finden. Die Gladbacher produzierten jedoch zunächst auch keine Ideen. Erst nach einer halben Stunden zog Schalke dann das Tempo an - und kam prompt zu guten Einschussmöglichkeiten.
Ailton stand nach Steilpass von Christian Poulsen frei vor Casey Keller, sein Heber ging aber über das Tor (32.). Dann legte Ailton gekonnt für Sven Vermant vor, aber auch der Belgier zielte unbedrängt aus zehn Metern zu hoch (36.). Das rächte sich, als der im Abseits stehende Wesley Sonck gegen Christian Pander den unberechtigten Strafstoß herausholte, nutzte der Ex-Schalker Böhme diesen sicher mit seinem ersten Tor für Borussia zur glücklichen Führung. Diese währte aber nur kurz: Nach Patzer von Milan Fukal, dem ein Fehlpass auf Vermant unterlief, nutzte Ailton dessen Vorlage eiskalt.
Nach Wiederanpfiff verstärkten beide Teams ihre Angriffsaktionen, aber nur Schalke agierte dabei effektiv. Fukal machte zunächst seinen Fehler wett, als er in höchster Not gegen den einschussbereiten Lewan Kobiaschwili rettete (54.). Dann war es erneut der nicht zu bremsende Ailton, der nach Vermants feinem Zuspiel mit einem fulminanten Linksschuss für königsblauen Jubel sorgte. Gegen Lincoln verhinderte Keller noch reaktionsschnell die Entscheidung (75.), die Ailton dann vier Minuten später mit seinem dritten Einschuss herbeiführte.
Schalkes Trainer Ralf Rangnick war besonders mit seinem Torjäger zufrieden: »Er ist seit Weihnachten total gut drauf, auch im Training immer locker. Wir müssen gar nicht mehr viel mit ihm reden. Vielleicht liegt es an seiner Heirat.« Auch der Brasilianer war mit sich und Schalke einverstanden: »Wir haben die drei Punkte geholt, die wir gebraucht haben, nachdem am Samstag alle Konkurrenten gesiegt hatten. Kompliment an die Mannschaft, dass sie dem Druck standgehalten hat. Und ich bin froh, dass mir dabei drei Tore gelungen sind.«

Artikel vom 21.02.2005