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Mörder bringt erneut Kind um

28-Jähriger gesteht Sexualstraftat

München (AP). Ein vorbestrafter Sexualmörder hat in München erneut ein Kind umgebracht. Der 28-Jährige habe die Tat gestanden und die Ermittler zu der Leiche eines seit Donnerstag vermissten neunjährigen Schülers geführt, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der Täter hatte eine neuneinhalbjährige Jugendstrafe verbüßt, nachdem er im Oktober 1994 in Regensburg einen elfjährigen Jungen mit 70 Messerstichen getötet hatte. Der mutmaßliche Täter hatte die Haftstrafe bis zum letzten Tag abgesessen, nachdem er in der Haft eine weitere Sexualstraftat gestanden hatte, wie der Münchner Oberstaatsanwalt Peter Boie erklärte. Anschließend habe sich der Täter nicht an die Auflage gehalten, eine Therapie anzutreten.
Auch an dem neunjährigen Peter A. in München habe sich der Mann laut seinem Geständnis sexuell vergangen: »Es deutet alles auf einen Sexualmord hin«, sagte Boie. Peter A. wurde seit Donnerstagnachmittag vermisst. Ein Schulbus hatte das Kind am Mittag gegen 13 Uhr vor dem Wohnhaus seiner Eltern im Stadtteil Neuperlach abgesetzt. Der Fahrer habe ihn noch zum Haus gehen sehen, in der elterlichen Wohnung sei er jedoch nie angekommen.
Die Eltern hatten ihr Kind zunächst selbst gesucht und am Abend als vermisst gemeldet. Die Polizei leitete noch in der Nacht eine umfangreiche Suchaktion mit zahlreichen Beamten und einem Polizeihubschrauber ein. Der festgenommene Täter stammte aus dem Bekanntenkreis der Familie. »Der Vater des Kindes kennt den Täter aus der Strafhaft, aus einer eigenen«, sagte Mordkommissionschef Harald Pickert.
Nachdem der vorbestrafte 28-Jährige schnell in Verdacht geriet, mit dem Verschwinden des Kindes etwas zu tun zu haben, wurde er am Freitagnachmittag in einem Münchner Wohnheim verhört. »Er gesteht den neunjährigen Peter getötet zu haben«, sagte Pickert. Der Mann habe eingeräumt, sich sexuell an dem Jungen vergangen zu haben. »Nachdem der Junge geäußert hat, dass er seinen Eltern davon erzählen wird, hat er den Jungen erstickt«, sagte Pickert. Anschließend habe er den Beamten erzählt, wo er die Leiche versteckt habe und dort hingeführt. »Er hat die Leiche in einen Mülleimer geworfen«, sagte Pickert. Gegen den geständigen Täter wurde Haftbefehl beantragt.

Artikel vom 19.02.2005