19.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Keating zaubert den Glanz in die Gesichter

Der 27-jährige irische Sänger hat Spaß an seiner Arbeit

Von Wolfgang Schäffer
Bielefeld (WB). Schelmisch blitzende Augen, fast immer ein Lachen im Gesicht: Der 27-jährige irische Sänger Ronan Keating hat erkennbar Spaß an seiner Arbeit.

Seit zehn Jahren steht Keating jetzt im Rampenlicht. Doch der blonde Ire weiß genau, wo die Wurzeln seiner inzwischen so erfolgreichen Solo-Karriere liegen. »Ohne meine Zeit bei Boyzone wäre ich heute nicht das, was ich bin und auch nicht hier.« Hier, das ist in diesem Fall die - nicht komplett gefüllte - Bielefelder Seidensticker Halle.
Gut gelaunt und bestens bei Stimme zeigt sich der sympathische Vater von zwei Kindern auf der nach Hamburg und Berlin dritten Station seiner »Turn it on Tour«. Und die steht, wie könnte es auch anders sein, natürlich ganz im Zeichen der Keating-Balladen. Mit denen verzaubert er wieder und wieder das Publikum. Ob »If tomorrow never comes« oder »Lost for words« - in der Halle brennen Feuerzeuge, Wunderkerzen und die Fans singen inbrünstig mit.
Zu denen baut der 27-Jährige von den ersten Takten an eine ganz enge Beziehung auf. Er wandert auf der ganz schlicht strukturierten Bühne von einer Seite zur anderen, flirtet, springt schließlich singend in den Graben vor der Bühne und drückt den hier ganz dicht gedrängten Fans gleich hundertfach die Hände.
Das alles löst anders als beispielsweise bei einem Robbie Williams keine Hysterie aus. Doch vor allem die Verehrerinnen von Ronan Keating haben nach diesem Körperkontakt das besondere Leuchten im Gesicht.
Ganz groß heraus kommt der Ire mit dem Dreierpack »Words«, »Baby can I hold you« und »Father and son« - ob jung oder alt (das Publikum ist bunt gemischt zwischen vier und 65), fast alle finden sich zu einem stimmgewaltigen Chor zusammen. Diese Texte kennen alle. Bei »Father and son« läuft auf der Leinwand das Video mit Yusuf Islam (früher Cat Stevens).
Apropos Leinwand: Ronan Keating nutzt seine Tour auch dazu, für die Krebshilfe (seine Mutter starb an Brustkrebs) und für die »globale Aktionswoche für Gerechtigkeit im Handel« zu werben. Das tut er im letztgenannten Projekt mitten im Konzert mit einem vierminütigen Filmbeitrag, in Sachen Krebshilfe vor dem Konzert.
Aktionen dieser Art sind es, die das von vielen vermisste Charisma eines Stars bei Ronan Keating ausmachen. Die Fans des 27-Jährigen lieben ihn auch deswegen - und gehen deshalb nach 90 äußerst unterhaltsamen und stimmungsvollen Minuten zufrieden nach Hause.

Artikel vom 19.02.2005