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»Österliches«
in heimeliger
Atmosphäre

Acht Hobbykünstler beim Kulturkreis

Senne (ho). »Guckleute« und Käufer ließen sich gleichermaßen locken: Riesenandrang bei der traditionellen zweitägigen Oster-Ausstellung des Senner Kulturkreises im historischen Ambiente des Heimathauses Senne (»Rüschenpöhlers Hof«).
Bereits zum sechsten Mal fand die Oster-Ausstellung statt, in diesem Jahr mit einer Neuerung. Die Besucher bekamen nicht nur viele hübsche Dinge zu sehen, sondern konnten sich auch musikalisch an den Darbietungen des Flötenkreises der Musikschule Samtenschnieder aus Schloß Holte-Stukenbrock erfreuen. Angelika Samtenschnieder: »Unser Ensemble aus Erwachsenen und Jugendlichen hat von der Klassik über die Moderne bis zur Folklore alles im Programm«. Angetan waren die Besucher auch von den »angejazzten« Stücken, die zum »Playback« gespielt wurden.
Acht Hobbykünstler stellten in diesem Jahr aus, boten viel speziell »Österliches«, aber auch Schmuckstückchen, die sich das ganze Jahr über dekorativ machen und als Geschenk geeignet sind. Ingrid Winkelmann vom Beirat des Kulturkreises organisiert die Ausstellung schon von Beginn an. »Wir müssen uns in dem doch relativ kleinen Raum auf acht Aussteller beschränken, sonst würde das Ganze zu überladen wirken und die Besucher sowie Aussteller hätten zu wenig Platz, wir möchten lieber eine gewisse Intimität wahren«.
Und mit diesem Konzept liegt der Kulturkreis genau richtig, wie auch Vorsitzender Felix Snelting bei der Begrüßung unterstrich. »Dieser Raum im Heimathaus bietet sich geradezu an«. Und die Besucher konnten nicht nur schauen und kaufen, sondern dem ein oder anderen Künstler bei der Herstellung der Werke auch über die Schulter sehen und sich so Anregungen für eigenes kreatives Schaffen holen. Mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen verwöhnten zudem Mütter des Fördervereins der Hauptschule Senne die Gäste. Der Erlös der Bewirtungsaktion kommt dem Förderverein direkt zu Gute.
Clara und Götz Mosenthien erregten mit akribisch genau gearbeiteten Stoffdrucken Aufsehen. »Alles in Handarbeit hergestellt«, erklärte Clara Mosenthien den Besuchern. Das »Rohmaterial, altes Leinen, Halbleinen oder auch Baumwollstoffe besorgt sich die 69-Jährige von Bauernhöfen, die »Holzmodeln« für die Motive bezieht sie aus dem Münsterland.
»Vor der Bearbeitung wird jedes Stück gekocht und gemangelt, erst dann werden mit verschiedenen Farben die Motive aufgebracht, trocknen danach zwei Tage und werden zum Schluss mit heißem Bügeleisen fixiert und dann das Ganze noch mal gestärkt«, erläutert sie die aufwändige Arbeit, die vor drei Jahren nach dem Besuch der Fachmesse »Creativa« zu ihrem Hobby wurde. Auch Ehemann Götz (69) fand Gefallen an Stoffdruckarbeiten, hilft kräftig mit. Und noch ein Hobby verbindet die beiden: mit Keramikkaltfarbe bunt gestaltete Ostereier. »Da weiß man im Vorhinein nie, was dabei herauskommt«.
Dicht umlagert auch die Stände der anderen Aussteller. Erika Paul vom Senner Töpferkreis bot Tonarbeiten an, Dorothea Kokott faszinierte mit der auf Ostereier aufgebrachten schlesischen Kratztechnik, Gisela Knoke präsentierte bemalte Ostereier, Bilder und dreidimensionale Postkarten, Edith Paul-Hambrink gilt als als sehr vielseitige Künstlerin, zeigte Ostereier mit Serviettendruck, Stickereien und Postkarten an. Olga und Peter Lust zeigten Ikonen und Holzarbeiten, Rita Paulick stellte Wachsbatik-Eier vor und Cornelia Palentin begeisterte mit österlicher Floristik, mit zum Teil »echten« Blumen, aber auch Kreationen aus Seidenmaterial. Kurz: eine rundherum gelungene Osterschau.
Zu den Mitwirkenden des Flötenkreises gehörten Tirza Schüßler, Joel Schüßler, Isabella Henkenjohann, Anneke Biehl, Petra Biehl, Malte Samtenschnieder und Angelika Samtenschnieder.

Artikel vom 21.02.2005