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»Eine Stadtmöblierung
und kein Kunstobjekt«

Neuer Brunnen mit Fontäne und vier Wasserstrahlen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Garten- und Landschaftsarchitektin Gräfin Adelheid Schönborn hat dem Beirat für Stadtentwicklung, der nichtöffentlich tagt, den Entwurf des Brunnens vorgestellt, der als Teil der Altstadtsanierung im Kreuzungspunkt der Sichtachsen auf dem Alten Markt installiert werden soll.

Der kreisrunde Brunnen aus Naturstein ähnlich der Pflasterung hat einen Rand, der zum Sitzen einladen soll. Aus der Wasserfläche im Inneren steigt senkrecht eine Fontäne auf; vier Wasserstrahlen sind von der Brunnen-Peripherie auf die Fontäne gerichtet. Beiratsvorsitzender Sigurd Prinz betont, die Garten- und Landschaftsarchitektin habe ausdrücklich bekräftigt, dass der neue Brunnen »kein Kunstobjekt, sondern eine Straßenmöblierung« sein solle.
Gräfin Adelheid Schönborn habe auch geplant, Lampen so in das Pflaster des Alten Marktes einzulassen, dass sie ein Achsenkreuz bilden mit dem Brunnen im Schnittpunkt. Der Beirat habe jedoch empfohlen, darauf komplett zu verzichten, sagte Prinz.
Die technischen Anlagen für den neuen Brunnen, der aus Obern-, Niedern-, Rathaus- und Piggenstraße gleichermaßen zu sehen sein wird, sollen im Kellerraum eines Gebäudes am Alten Markt untergebracht werden, ähnlich wie es für den Merkurbrunnen geplant ist, wenn der spätestens Ende März auf den Bunnemannplatz umzieht.
Betont wurde, dass der neue Brunnen von Anfang an Teil der Umgestaltungspläne für die Altstadt gewesen sei. Zitat aus dem - öffentlichen - Baukonzept: »Als wichtiges Gestaltungselement ist ein neuer Brunnen auf dem Alten Markt geplant. Die Zentralität des Standortes in der Ýgefühlten PlatzmitteÜ bildet einen wichtigen Identifikationspunkt für die gesamte Altstadt.« Sigurd Prinz betont, dass ein Architektenentwurf für das Hufeisen auch ein »Gesamtkunstwerk« sei, an dem »so wenig wie möglich« herumoperiert werden dürfe.
Der Umzug des Merkurbrunnens war »beschlossene Sache« - bis dann das Geld dafür den Sanierungsetat gesprengt hätte und der Merkur zunächst auf dem städtischen Bauhof zwischengelagert werden sollte. Inzwischen hat sich die Stadtwerke-Stiftung bereit erklärt, die Umzugs- und »Einrichtungskosten« für den Merkurbrunnen zu tragen. Auch der neue Brunnen auf dem Alten Markt wird gesponsert.
Die Pflasterarbeiten auf dem Alten Markt beginnen am Dienstag nach Ostern, dem 29. März. Bis dahin muss der Merkurbrunnen abgebaut sein.

Artikel vom 18.02.2005