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Rost: Weltklasse
im Schalke-Tor

Eine Empfehlung für Klinsmann

Donezk (dpa). Mit einer weiteren Weltklasse-Leistung hat Frank Rost den FC Schalke 04 auch auf internationalem Parkett auf Erfolgskurs gehalten und sich nachdrücklich für höhere Aufgaben empfohlen.

Der 31 Jahre alte Torhüter rettete dem Bundesliga-Zweiten im UEFA-Cup-Hinspiel beim ukrainischen Spitzenclub Schachtjor Donezk mit zahlreichen Glanzparaden das 1:1 und erntete viel Beifall. »Er ist schon seit Monaten in Topform. Für mich gehört Frank klar zu den besten Torhütern in Deutschland«, lobte Trainer Ralf Rangnick den ehrgeizigen Keeper und empfahl ihn damit indirekt Bundestrainer Jürgen Klinsmann für eine Nominierung.
Das Ergebnis ist eine gute Basis für das Rückspiel am nächsten Donnerstag in der Arena AufSchalke. »Die Chancen stehen 55:45 für uns. Vorher steht es wieder 0:0, und wenn es dabei bleibt, sind wir im Achtelfinale. Trotzdem werden wir vor 60 000 Fans auf Sieg spielen. Wir können gar nicht anders. Und man hat gesehen, dass Schachtjor in der Abwehr verwundbar ist, wenn man schnell und variabel spielt«, analysierte Rangnick, dessen Elf nach dem frühen 1:0 durch Ailtons erstes Europapokaltor (7.) für Schalke eine noch bessere Ausgangsposition trotz guter Konterchancen (Kobiaschwili, Ailton) vergab: »Wenn wir das 2:0 machen, sind wir sicher weiter.«
Doch so war der späte Ausgleich von Schachtjors Brasilianer Brandao (86.) wie ein kleiner Schock. »Das war unnötig. Aber Donezk hat in der Offensive dynamische und schnelle Leute. Man sieht, dass sie international auf hohem Niveau spielen«, konstatierte Rost, der trotz der Eiseskälte schnell auf Betriebstemperatur kam. In vielen brenzligen 1:1-Situationen gegen Brandao, Anatoli Timoschtschuk oder Julius Aghahowa blieb er Sieger. In der 40. Minute ging er gar »K.o.«, als er einen Aghahowa-Schuss ins Gesicht bekam. »Ein Lucky Punch«, meinte Rost mit geschwollener Wange. »Ich war kurz orientierungslos.« Was ihn aber nicht daran hinderte, später erneut Kopf und Kragen zu riskieren.
Seit er auf Schalke Trainer sei, spiele Rost konstant auf hohem Niveau, betonte Rangnick. Der Schwabe hütet sich davor, Bundestrainer Jürgen Klinsmann bei der Auswahl seiner Torhüter mit Blick auf die WM 2006 hinein zu reden. Rangnick verzichtet auf eine Empfehlung, weil sie nicht nötig sei: »Franks Leistungen sprechen für sich. Wenn er weiter so hält, braucht man ihn nicht nach vorn zu schieben.«

Artikel vom 18.02.2005