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Von rotem Filz keine Spur?


Zu der Neuwahl des Aufsichtsratsratsvorsitzenden der Stadtwerke Bielefeld schreibt ein Leser:

Nicht erst im Rahmen des Kommunalwahlkampfes fiel eine enge Verbrüderung zwischen der Bielefelder SPD und den Stadtwerken Bielefeld dem aufmerksamen Bürger auf. Wen wunderte es auch, wo doch Stadtwerke-Geschäftsführer Brinkmann gleichzeitig auch Schatzmeister der Bielefelder Sozialdemokraten ist? Der SPD-nahe Betriebsrat - allen voran Vorsitzender Gottschlich - marschierte ebenfalls Seite an Seite mit der SPD. Einzig CDU-Aufsichtsratschef Detlef Helling schoß damals noch quer und mahnte die politische Neutralität des Stromversorgers an.
Und nun: Helling wird durch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Hans Hamann ersetzt. Die SPD ist wieder in allen Gremien der Stadtwerke federführend und auch im Kontrollorgan Aufsichtsrat. Inwieweit wohl die politisch Andersdenkenden in dem Unternehmen noch ihre freie Meinung äußern können, fragt sich da der Außenstehende.
Die SPD, die im September das zweitschlechteste Wahlergebnis der Nachkriegszeit eingefahren hat, betrachtet anscheinend die Stadtwerke weiterhin als ihr ureigenes Versorgungsunternehmen - wohlgemerkt als Karriere-Versorgung für ihre eigenen Spitzenfunktionäre. Ein Aufschrei müsste durch diese Stadt gehen!
Im einst roten Bielefeld also von rotem Filz weit und breit keine Spur?
CARSTEN KRUMHÖFNERBielefeld

Artikel vom 19.02.2005