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Verprassen von Kapital

Börsianer geben dem BVB selbst die Schuld


Frankfurt/Main (dpa). Nach Einschätzung von Börsianern hat Borussia Dortmund seine prekäre Situation durch »undurchsichtige Finanzierungspraktiken« und das »Verprassen von Kapital« selbst verschuldet. Das Geld, dass Borussia aus dem Börsengang eingenommen habe, sei leichtfertig und überstürzt investiert worden, sagte ein Händler in Frankfurt. Die Vereinsführung habe viel zu spät reagiert und die Situation immer wieder schön geredet. »Das Beispiel Borussia zeigt, dass sportliche Erfolge und Finanzgeschick nichts miteinander zu tun haben.«
Deutlich wurde Aktienhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser: »Die BVB-Aktien gehören aus meiner Sicht überhaupt nicht an die Börse.« Ein weiterer Börsianer sagte, die undurchsichtigen Finanzierungspraktiken des Unternehmens seien Besorgnis erregend. Der BVB sei mit besten Voraussetzungen gestartet und habe diese nicht nutzen können, meinte Peter-Thilo Hasler von der HypoVereinsbank. Mit dem »ineffektiven Verprassen« von Kapital sei das Unternehmen in schwere Bedrängnis geraten. Begrüßt wurde nur, dass die Situation jetzt benannt sei. »Borussia hat endlich klar gesagt, wie es aussieht. Und das ist schlimmer als befürchtet«, betonte ein weiterer Händler.

Artikel vom 18.02.2005