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Werder verschickt Kampfansagen

Das 4:1 in Hannover beweist: Bremen besitzt den Top-Sturm der Liga


Hannover (dpa). Lyon kann kommen, die Bayern auch. Mit einem 4:1-Sieg bei Hannover 96 hat sich Werder Bremen vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Olympique Lyon nicht nur bei den Franzosen Respekt verschafft. Der angriffslustige Meister schickte zugleich eine Kampfansage nach München, wo der Tabellendritte am 5. März einen großen Schritt zur Titelverteidigung tun kann. »Die Saison ist noch lang. Jede Mannschaft schwächelt auch einmal. Das ist dann unsere Chance«, sagte Werders Clubchef Jürgen L. Born angesichts von weiter vier Punkten Rückstand auf den Rekordmeister. Insgeheim hat er auch den Pokal auf der Rechnung: »Von einem dreifachen Triumph träumt man aber ganz allein. Das macht man nicht öffentlich.«
Auch mit ihrer zweiten Sturmreihe ließen die Bremer nie einen Zweifel daran, wer siegt. Die Angreifer Aaron Hunt und Nelson Valdez waren ein vollwertiger Ersatz für die erkrankten bzw. verletzten Miroslav Klose und Ivan Klasnic. »Wir sind in der glücklichen Lage, fünf gleichwertige Top-Stürmer zu haben, das gibt es in der Bundesliga sonst nirgendwo«, schwärmte Born und lobte vor allem das Angriffsspiel: »Das ist unsere Stärke. Damit gewinnen wir die Spiele.« Trainer Thomas Schaaf fügte hinzu: »Es ist wichtig, dass wir einen so guten Kader haben. Jeder, der von der Bank kommt, will sich beweisen und schafft dies auch eindrucksvoll.«
Doch auch in den anderen Mannschaftsteilen hinterließ Werder einen starken Eindruck. Das Mittelfeld mit dem überragenden Fabian Ernst war einmal mehr das Prunkstück der Bremer, die durch Treffer von Ludovic Magnin (5. Minute) und Tim Borowski (7.) schnell in Führung gingen und durch Ernst (62.) sowie Mohamed Zidan (85.) den Erfolg sicher stellten. Werder ließ nur ein Gegentor durch Dariusz Zuraw (37.) zu. »Wir spielen derzeit auf einem hohen Niveau«, sagte Ernst.
Hannover verärgerte hingegen erneut das Publikum. Zum vierten Mal hintereinander gelang kein Heimsieg. Trainer Ewald Lienen ist durch seine Personalpolitik in die Kritik geraten. Wunscheinkauf Veljko Paunovic blieb im Angriff wieder unter den Ansprüchen.

Artikel vom 21.02.2005