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Goldhoffnung
Ackermann

WM-Auftakt: Fehlstart in der Loipe

Oberstdorf (dpa). Die Medaillen-Träume der deutschen Langläufer sind zum Auftakt der nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf geplatzt. Dafür weckte Kombinierer Ronny Ackermann Gold-Hoffnungen für die heutige Einzel-Entscheidung.

In den Freistil-Wettbewerben über 10 km der Damen und 15 km der Herren gingen die DSV-Läufer am Donnerstag leer aus und sorgten damit am ersten Wettkampftag für lange Gesichter im deutschen Lager. »Was fehlt, ist einer unter den ersten Drei. Daran müssen wir uns messen lassen«, stellte Bundestrainer Jochen Behle enttäuscht fest. Die Titel gingen an die Tschechin Katerina Neumannova und den Italiener Pietro Piller Cottrer. Der nach einer Erkältung gehandicapte Weltcup-Spitzenreiter Axel Teichmann kam als bester Deutscher auf Rang sieben, Evi Sachenbacher belegte als beste DSV-Läuferin Platz 18.
»Mit Axel bin ich zufrieden. Wenn er im Vorfeld gesund gewesen wäre, hätte es heute sicher anders ausgesehen. Ich will nicht sagen, dass die Erkältung ihn Gold gekostet hat, aber in den Bereich der Medaillen hätte er laufen können«, sagte Behle. Teichmann war mit seinem WM-Einstieg zufrieden. »Ich denke, das ist ein gutes Ergebnis. Für mich diente das Rennen zum Einlaufen«, erklärte der Thüringer, der erst am Vortag grünes Licht für seinen Start gegeben hatte.
Mit großen Ambitionen gehen dagegen die Nordischen Kombinierer um Titelverteidiger Ackermann in die Einzel-Entscheidung am Freitag. »Eine Medaille bei der Heim-WM ist für einen Athleten das Größte«, formulierte der Thüringer sein Ziel. Im Training stand Ackermann gestern mit 101 Meter den weitesten Satz. »Ich hoffe, dass ich die Konkurrenz ein wenig geschockt habe«, sagte er. Im Duell mit Top-Favorit Hannu Manninen soll neben Ackermann auch Björn Kircheisen als zweiter deutscher Trumpf stechen.
Rechtzeitig in Form gekommen ist auch Skispringer Martin Schmitt. Mit zwei Superflügen auf 100 und 98 m meldete sich der viermalige Weltmeister aus Furtwangen eindrucksvoll zurück und löste das Ticket für die erste WM-Entscheidung auf der Normalschanze. »Es schaut ganz gut aus. Ich merke, dass die Form stimmt. Jetzt will ich am Ball bleiben«, sagte Schmitt erleichtert.
Entsprechend zufrieden war Cheftrainer Peter Rohwein mit dem Auftritt seines Team-Routiniers. »Martin hat gezeigt, dass er mit am weitesten springen kann. Dies sollte ihn zusätzlich motivieren«, sagte Rohwein, der nun bei der Nominierung eine Sorge weniger hat. »Es wird nur um den vierten Platz eng«, bestätigte der Coach, dass Schmitt neben Michael Uhrmann und Georg Späth für den Wettbewerb auf der kleinen Schanze gesetzt ist. Den vierten Springer will der Bundestrainer erst am Freitagmorgen benennen.

Artikel vom 18.02.2005