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Vom Malerpoeten inspirierte Kunstlieder

CD-Hommage an Robert Reinick neu im Fachhandel

Bielefeld (WB). Aus Anlass des Jahrestages des 200. Geburtstags von Robert Reinick haben der in Bielefeld lebende Opern-, Konzert- und Liedsänger Engelbert Kutschera und der englische Liedbegleiter Graham Johnson eine auf den Malerpoeten abgestimmte CD herausgebracht.

Sie ist in der Londoner Exlusivreihe mit Tonaufnahmen deutschsprachiger Liedkomponisten erschienen und von sofort an im Fachhandel erhältlich. Robert Reinick wurde am 22. Februar 1805 als Sohn eines angesehenen Handelsherrn in Danzig geboren. Im Kreise der Familie erhielt der Heranwachsende vielfältig geistige und künstlerische Impulse. Schon als Fünfjähriger macht Robert Reinick erste Tuschzeichnungen und modelliert in Wachs. Bald lernte er auch allerlei Dinge aus Papier zu schneiden.
Auf dem Danziger Gymnasium, das er bis 1825 besuchte, tat seine besondere Liebe zur Poesie sowie eine große Neigung zur bildenden Kunst hervor. Er fasste daher den Entschluss, Maler zu werden und begann ein künstlerisches Studium in Berlin.
Während dieser Zeit verfasste Robert Reinick zahlreiche Gedichte, die auch auf Fußreisen mit Freunden entstanden. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Historiker Franz Theodor Kugler, gab Reinick mehrere Liederbücher heraus, unter anderem das 1833 veröffentlichte »Liederbuch für deutsche Künstler«. 1831 ging Robert Reinick mit einigen Freunden nach Düsseldorf, um dort unter der Leitung von Wilhelm Schadow die Studien fortzusetzen. Die Herausgabe des von ihm entwickelten und mit Düsseldorfer Künstlerfreunden gestalteten Buches »Liederbuch eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde« brachte Robert Reinick als Malerpoeten über viele Generationen hohe Anerkennung Wertschätzung. Aus dem Druckwerk wurde das Titelbild für die Gestaltung des CD-Beiheftes verwandt.
In Dresden nahm Reinick seinen endgültigen Wohnsitz. Dort galt seine besondere Hinwendung der Entwicklung und Veröffentlichung von Kinder- und Jugendbüchern, die im deutschsprachigen Raum schnell Verbreitung fanden und gängiges Lern- und Lesegut in den Schulen, Familien und Vereinen wurden. Am 7. Februar 1852 verstarb Robert Reinick in Dresden. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof.
Zahlreiche Nachauflagen seiner werke festigten seinen Ruf als herausragenden Malerpoeten. Noch 1943 veröffentlichte der Buchverlag Velhagen & Klasing in Bielefeld und Leipzig »Märchen, Lieder und Geschichten « von Robert Reinick. Auch eine Schule in Berlin trägt den Namen Robert Reinick.
Die CD enthält Gedichtvertonungen unter anderem von Louis Spohr, Robert Schumann, Johannes Brahms und Hugo Wolf.

Artikel vom 21.02.2005